Antworten rund um den Streik Alle Infos zum ÖPNV-Streik am Freitag in Bonn

Bonn · Der ÖPNV in Bonn wird am Freitag nach dem Aufruf von Verdi bestreikt. Zudem ziehen mehrere Demos durch die Stadt. Welche Busse fahren trotzdem? Gibt es eine Mobilitätsgarantie? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Streiktag.

Am Freitag streiken die Verkehrsbetriebe in Bonn und der Region.

Am Freitag streiken die Verkehrsbetriebe in Bonn und der Region.

Foto: Benjamin Westhoff

Die zweite Runde der Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgebern und Angestellten im öffentlichen Dienst blieb erfolglos. Am Freitag findet deswegen erneut ein Warnstreik der Gewerkschaft Verdi statt, der den ÖPNV großflächig einschränkt. Erst am letzten Montag hatten die Stadtwerke Bonn und die Kölner Verkehrsbetriebe ihre Arbeit niedergelegt.

Wann findet der Warnstreik statt?

Am kommenden Freitag, den 3. März, findet der nächste Warnstreik von Verdi statt. Begleitet wird dieser von einer Demonstration und einer Kundgebung, die von der Bonner Ortsgruppe Fridays for Future organisiert werden. Der Streik beginnt zu Betriebsbeginn um 3 Uhr morgens. Der reguläre Fahrbetrieb wird erst am Samstag, 4. März, wieder aufgenommen. Betroffen von dem Warnstreik sind neben NRW auch die Länder Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen.

Warum wird gestreikt?

Die Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes gehen in die dritte Runde. Laut einer aktuellen Pressemeldung von Verdi hätten die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar „ein völlig indiskutables Angebot vorgelegt“. Mit einem erneuten Warnstreik versuchen die Arbeitnehmer nun, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Parallel findet am Freitag ein globaler Klimastreik von Fridays for Future statt. Gemeinsam mit den Klimaaktivisten möchte Verdi den Tag nutzen, „um auf die Bedeutung des öffentlichen Personennahverkehrs im Kampf gegen die Klimakrise aufmerksam zu machen“.

Sind alle Bahnen und Busse vom Streik betroffen?

Das Nahverkehrsangebot der Stadt Bonn wird nach Angaben der SWB ganztägig betroffen sein. Auch die KVB und damit die Linien 16 und 18, die in Kooperation mit der SWB betrieben werden, sind von dem Streik betroffen. Wie an den vergangenen Streiktagen werden nur die Busse fahren, die von SWB beauftragten Subunternehmen betreut werden. Demnach wird voraussichtlich jede dritte Busfahrt im Bonner Stadtgebiet stattfinden. Alle Sonderfahrpläne der Busse 600 bis 611, 632 bis 640, 884, SB60 und vom Taxibus gibt es auf der Webseite der SWB.

Die Serviceschalter von SWB am Zentralen Omnibus-Bahnhof und am Bertha-von-Suttner-Platz sowie das Service-Center in Bad Godesberg bleiben am Freitag ebenfalls geschlossen.

Welche Alternativen gibt es?

Abhängig von der Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz stehen Arbeitnehmern und Schülern verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können den Weg zu Fuß oder per Fahrrad zurücklegen, das Auto oder ein Taxi nehmen oder sich einer Fahrgemeinschaft anschließen. Da die Deutsche Bahn, die Mittelrheinbahn sowie andere Bahnunternehmen nicht von dem Streik betroffen sind, können Fahrgäste außerdem auf diese ausweichen. Sollte keine Alternative zur Bahn bestehen, müssen Arbeitnehmer einen Urlaubstag nehmen oder, falls möglich, von zuhause aus arbeiten.

Müssen Kinder trotz Streik zur Schule?

Grundsätzlich müssen schulpflichtige Kinder trotz des Streiks zur Schule gehen. Laut §41 des Schulgesetzes für das Land NRW sind die Eltern dafür verantwortlich, dass ihr Kind am Unterricht teilnimmt.

Was passiert, wenn ich nicht zur Arbeit komme?

Arbeitnehmer sind selbst dafür verantwortlich, dass sie rechtzeitig zur Arbeit kommen und können nicht aufgrund eines Warnstreiks unentschuldigt fernbleiben.

Gibt es eine Mobilitätsgarantie?

Die SWB und KVB weisen darauf hin, dass die Mobilitätsgarantie bei einem Streik nicht gilt. Das heißt, dass die Betriebe nicht für alternativ gewählte Verkehrsmittel wie Taxis aufkommen.

Wann finden die Kundgebung und die Demonstration statt?

Der Demonstrationszug soll nach Verdi-Angaben um 10 Uhr am Beueler Betriebsbahnhof an der Neustraße starten und von dort aus zum Münsterplatz ziehen. Laut der Polizei Bonn werden rund 700 Teilnehmende erwartet. Nach der Kundgebung von Fridays for Future auf dem Münsterplatz von 11.30 Uhr bis 13 Uhr findet eine Demonstration durch die Innenstadt statt. Die Polizei rechnet bei der Kundgebung mit rund 3300 Teilnehmenden, die anschließend vom Münsterplatz zum Hofgarten laufen. Für die Dauer der Demonstrationsaufzüge müsse mit Verkehrsbeeinträchtigungen gerechnet werden.

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