ÖPNV in Bonn und der Region VRS erhöht in 2023 zweimal die Ticketpreise

Bonn/Region · Dass die Ticketpreise bei Bus und Bahn im kommenden Jahr deutlich steigen werden, deutete sich bereits Anfang September an. Nun bestätigte der VRS, dass die Preise in 2023 gleich zweimal erhöht werden.

Der VRS erhöht die Ticketpreise in 2012 deutlich. (Archivfoto)

Der VRS erhöht die Ticketpreise in 2012 deutlich. (Archivfoto)

Foto: Benjamin Westhoff

Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) erhöht im kommenden Jahr gleich zweimal die Ticketpreise im Öffentlichen Personen-Nahverkehr. Die Verbandsversammlung des VRS hat in ihrer Sitzung am Freitag der Tarifanpassung zugestimmt. Das teilte der Verkehrsverbund mit. Demnach werden die Preise zunächst zum 1. Januar 2023 um durchschnittlich 3,5 Prozent erhöht, zum 1. Juli steigen die Ticketpreise dann noch einmal um durchschnittlich 3,87 Prozent. Der General-Anzeiger berichtete bereits vor rund drei Wochen über die Pläne für die Preiserhöhungen.

Eine Übersicht über die genauen Ticketpreise ab Januar 2023 bietet der VRS in dieser Übersicht. Die Preise für Online- und Handytickets gibt es hier.

VRS fordert Nachfolger für das 9-Euro-Ticket

Der VRS begründet die Preiserhöhungen unter anderem mit „der dramatischen Kostenentwicklungen für Energie, Material und Personal“, heißt es in der Mitteilung. So werden für das kommende Jahr zwischen 13 und 17 Prozent Mehrkosten für die Verkehrsunternehmen prognostiziert. Ein weiterer Grund seien die immer noch zu erwartenden Einnahmeausfälle aufgrund von Corona. Aktuell werde dem VRS zufolge durch Fahrgelderlöse 20 Prozent weniger eingenommen als vor der Pandemie.

Die VRS-Verbandsversammlung forderte zudem einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket. Es müsse „nun schnellstmöglich ein verkehrspolitisch tragfähiges Produkt entwickelt werden“, heißt es. Der Nahverkehr Rheinland (NVR) forderte am Freitag Bund und Länder auf, „die Finanzierung zur Aufrechterhaltung der Nahverkehrsleistungen und für erforderliche Investitionen in Infrastruktur und Fahrzeuge auf ein verlässliches Fundament stellen“. Mit den derzeit zur Verfügung stehenden Mitteln sei „die Finanzierung des Status quo des ÖPNV in NRW nicht mehr gesichert“, teilte der NVR mit. Es drohten demnach Einschnitte im Verkehrsangebot.

Schon vor einigen Wochen haben Verkehrsverbünde in NRW vor einem erheblichen Defizit für das kommende Jahr gewarnt. Für NRW nannten sie ein erwartbares Minus von mindestens 600 Millionen Euro. Der VRS sprach von einem Defizit in Höhe von 72 Millionen Euro, die Bonner Stadtwerke von einem fehlenden zweistelligen Millionenbetrag für 2023.

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