Stadtentscheid der Retter von morgen Buschdorfer Feuerwehrnachwuchs neuer Stadtmeister

Tannenbusch · Von den 270 Jugendlichen zwischen zehn und 17 Jahren, die in 18 Bonner Feuerwehren die "Retter von morgen" sein werden, waren etwa 160 auf dem Gelände der Tannenbuscher Paulusschule zum Wettbewerb um den Stadtmeister angetreten.

 Das sind die Sieger: Die Buschdorfer Löschtruppe holt sich den Titel.

Das sind die Sieger: Die Buschdorfer Löschtruppe holt sich den Titel.

Foto: Freiwillige Feuerwehr Bonn-Buschdorf

"Natürlich sind unsere Jungs total aufgeregt", sagt Brandinspektor Michael Dernen von der Löschgruppe Dransdorf. Die Jugendfeuerwehr der Dransdorfer und zwölf weitere sind beim Stadtentscheid der "Retter von morgen" angetreten.

Dreimal konnte die Löschgruppe aus Kessenich den Wanderpokal mit nach Hause nehmen. Diesmal belegten sie den sechsten Platz. Die Dransdorfer erreichten zum dritten Mal hintereinander Platz zwei. Den Titel holte sich letztlich der Feuerwehrnachwuchs aus Buschdorf.

Von den 270 Jugendlichen zwischen zehn und siebzehn Jahren, die in 18 Bonner Feuerwehren die "Retter von morgen" sein werden, waren etwa 160 auf dem Gelände der Tannenbuscher Paulusschule zum Wettbewerb um den Stadtmeister angetreten.

Als dann die Gruppenführer der jeweils neunköpfigen Jugendmannschaften "Gruppe, Achtung!" riefen und die Wasserentnahmestelle gemeldet wurde, hieß es: "Angriffstrupp zur Brandbekämpfung!" Und das Hundertfach geübte Prozedere lief wie ein Uhrwerk ab.

Angriffs- und Wassertrupp, Melder und Maschinist beherrschten die notwendigen Handgriffe, ohne nachzudenken. Da wurden Pumpen geschaltet und Schläuche miteinander verbunden, bis es "Wasser marsch!" hieß und die erste von drei Zieltafeln fiel.

Maximal fünf Minuten hatten die Löschtrupps dafür Zeit, meist schafften sie es wesentlich schneller. Eine achtköpfige Jury schaute dabei genau zu. Nicht nur die Zeit, sondern auch die feuerwehrtechnische Herangehensweise war letztlich entscheidend.

Die Übung "Löschangriff nach FwDv 3" war am Samstag nur eine von vier Prüfungen. Ein Staffellauf, der Nachweis über die Fähigkeit, die wichtigsten Knoten und Stiche der Feuerwehr zu beherrschen, sowie eine Erste-Hilfe-Prüfung waren Bestandteile der Stadtmeisterschaft.

Es war beeindruckend, zu sehen, wie selbst die jüngsten Feuerwehrleute ihrer Sache sicher waren, was bei der Ersten Hilfe auch unerlässlich ist. "Es ist schon wichtig, zwischen stabiler Seitenlage und Schocklage zu unterscheiden", sagte der stellvertretende Stadtjugendwart Michael Drolshagen.

Wer unter Schock steht, sollte auf dem Rücken mit angehobenen Beinen gelagert werden. Bewusstlose werden in die Seitenlage mit überstrecktem Hals gebracht, damit sie nicht an ihrem eventuell Erbrochenen ersticken können.

"Feuerwehr ist einfach das, was mich schon von klein auf fasziniert hat", ist laut Stadtjugendfeuerwehrwart Sebastian Degen von der Freiwilligen Feuerwehr in Holzlar häufig die Motivation der Jugendlichen, zur Feuerwehr zu kommen.

Er sieht unterschiedliche Gewichtungen der Mädchen und Jungen, je nachdem, aus welchem sozialen Umfeld und welchem Stadtteil sie kommen. So gab der 16-jährige Niklas aus Holzlar schmunzelnd zu, dass es der Wunsch seiner Mutter war, sich sozial zu engagieren. Er hat es bis heute nicht bereut und wird voraussichtlich auch als 17-Jähriger der Freiwilligen Feuerwehr beitreten.

"So als einziges Mädchen ist es manchmal ein bisschen blöd", sagt die 13-jährige Leah, "aber meine Freundinnen wollten nicht mitmachen. Die meinen, das ist ein 'Jungs-Ding'". Ihr macht das Miteinander in der Gruppe und die Möglichkeit, damit Gutes zu tun, viel Freude, "für mich auf jeden Fall die richtige Entscheidung".

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