Festspielhaus: Grüne fordern Gutachten Businessplan soll überprüft werden

BONN · Die Grünen fordern, den Businessplan für das geplante Festspielhaus von einem unabhängigen Gutachter überprüfen zu lassen. Die Ratsfraktion geht mit einem entsprechenden Dringlichkeitsantrag in die Sitzung des Kulturausschusses (18 Uhr, Stadthaus), bei dem das Projekt auf der Tagesordnung steht.

Ein "Fakten-Check" sei nötig, um eine solide Entscheidungsgrundlage für den Rat zu schaffen, sagte Tim Achtermeyer. Die Stadt soll für das Festspielhaus ein baureifes Grundstück bereitstellen und zehn Millionen Euro in die Betriebsstiftung zahlen.

Die Grünen bezweifeln, dass der Businessplanentwurf, erstellt im Auftrag des Sponsors Deutsche Post DHL, tragfähig genug ist. Sie kritisieren außerdem mangelnde Transparenz: Zwar durften die Ratspolitiker Akteneinsicht nehmen, die Informationen aus dem Entwurf aber nicht öffentlich verwenden.

Nach einer nachträglichen Sponsoringzusage der Deutschen Telekom wird der Businessplan derzeit überarbeitet. Die Stadtverwaltung hat angekündigt, die Endfassung den Politikern zur Verfügung zu stellen, sobald sie vorliegt.

Die Grünen als erklärte Festspielhaus-Gegner wollen heute zahlreiche Fragen an die Stadtverwaltung richten. So wollen sie wissen, welche Folgen die Ansage der Landesregierung habe, sich am Betrieb des Konzerthauses nicht finanziell beteiligen zu wollen. Eine Kernfrage laute, wer möglicherweise anfallende Defizite übernehmen solle.

"Nach heutigem Stand steht für dieses Risiko niemand gerade", betonte Fraktionsgeschäftsführer Tom Schmidt. Defizite dürften aber nicht bei der Stadt Bonn landen. Schmidt: "Solange kein Dritter - etwa ein Sponsor wie die Post - den Defizitausgleich garantiert, ist das Projekt nicht zustimmungsfähig."

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