Bonnerin schreibt Kinderbuch über das Coronavirus Carolinas abenteuerliche Reise um die Welt

Bad Godesberg · In ihrem Kinderbuch „Von Viren und Menschen“ erklärt Inge Brendler Schülern das Coronavirus – nicht belehrend, sondern erzählerisch. Sie hat den richtigen Ton gefunden, denn viele Grundschüler sind begeistert.

 Die Arbeit hat sich gelohnt: Inge Brendler zeigt ihr Buch.

Die Arbeit hat sich gelohnt: Inge Brendler zeigt ihr Buch.

Foto: Niklas Schröder

Carolina ist ein klitzekleines Virus. Eines Tages landet es zufällig im Körper eines Menschen und fühlt sich dort sehr wohl. Später muss Carolina mit Entsetzen feststellen, dass sie die Menschen krank macht. Mit ihrem neuen Kinderbuch „Von Viren und Menschen – Carolinas Reise um die Welt“ erklärt die Bonner Autorin Inge Brendler Grundschülern das neuartige Coronavirus. „Ich bin selbst Mutter von zwei Kindern und mir fehlte es an kindgerechter Aufarbeitung und kindgerechten Erklärungsversuchen zu Corona, also habe ich mir die Geschichte ausgedacht“, sagt Brendler.

Die Idee zum Buch sei ihr gekommen, als ihre Kinder im Frühjahr die Welt nicht mehr verstanden. „Sie haben mich gefragt, was hier los ist und warum sie nicht mehr in den Kindergarten dürfen“, erinnert sich die Autorin. Viele Kinder seien von einem Tag auf den anderen nur noch belehrt worden, die Erklärungsversuche seien aber oft gescheitert, weil die Erwachsenen selbst nicht wussten, wie sie mit der Situation umgehen sollten, so Brendler. „Den Kindern wurde gesagt, Abstand halten, Hände waschen und nicht husten. Solche Schutzmaßnahmen kommen in der Geschichte nicht vor.“ Und das aus gutem Grund, denn mit ihrem Buch will Brendler den Schülern die Angst vor der Pandemie nehmen.

„Mein Ansatz ist nicht belehrend, sondern erzählerisch“, sagt die Autorin. Ein großer Teil der Geschichte spielt im Inneren des Körpers eines Mädchens, in dem die Protagonistin Carolina die Zellen und Funktion des menschlichen Immunsystems kennen und verstehen lernt. „Kinder können hier eine Menge über den menschlichen Körper und sein Immunsystem lernen“, sagt Brendler. Dafür habe sie erstmal selbst die Fachliteratur wälzen müssen. „Ich musste lernen, was Viren im Körper anrichten können und was die Pandemie für uns bedeutet.“

Fachliche Unterstützung bekam sie hier von Mikrobiologin Olga Telesh, die für das Buch einen kindgerechten Fachartikel über Viren verfasst hat. „Olga hat meine Geschichte wissenschaftlich eingeordnet und rückt das Fantastische wieder gerade“, sagt Brendler. Neben dem kindgerechten Erklärungsversuch, was Corona ist und woher es kommt, umfasst die Geschichte auch Themen wie Freundschaft, Verantwortung und die Wiedergutmachung von Fehlern. „Ich erzähle die Geschichte aus der Perspektive von Carolina. Die Protagonistin merkt ja zunächst gar nicht, dass sie die Menschen krank macht. Im Nachhinein tut ihr das schrecklich leid und sie muss dann alle retten.“ Denn als Carolina verstanden hat, wie das Immunsystem funktioniert, teilt sie ihr Wissen mit einem Arzt, der daraufhin eine Medizin gegen „Carolina-Viren“ entwickelt.

 „Es war viel Arbeit, aber ich bei der Recherche viel gelernt und jetzt bin ich froh Kindern in dieser Zeit, wo alles über den Haufen geworfen wird, eine schöne Geschichte bieten zu können“, sagt Brendler. Das Buch habe die Autorin auch an verschiedene Schulklassen geschickt. Positive Rückmeldungen habe Brendler aus den Grundschulen schon erhalten. „Es gibt Klassen, die die Geschichte im Unterricht lesen und die Kinder sind begeistert.“

Politisieren wolle sie mit dem Buch aber nicht, betont die Autorin. Es erzählt Kindern Dinge, ohne Angst zu machen oder zu belehren, es entführt Kinder in eine faszinierende, dem menschlichen Auge unsichtbaren Welt von Zellen und Viren und macht mit einem Happyend natürlich Hoffnung für die Zukunft.

„Von Viren und Menschen – Carolinas Reise um die Welt“, ist überall im Handel erhältlich und für Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren gedacht. Kosten 15,99 Euro ISBN 978 3751951685

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Das war zu langsam
Kommentar zum Versand der Bonner Briefwahlunterlagen Das war zu langsam