Muslima-Schwimmen im Wasserland CDU gegen Vorhänge für Musliminnen im neuen Bonner Bad

Bonn · Die Bonner CDU stellt die baulichen Vorrichtungen im neuen Schwimmbad Wasserland und damit das geschlechtergetrennte Schwimmen für muslimische Frauen in dem Bad infrage.

Der Kreisvorsitzende Christos Katzidis erklärte am Dienstag, er sehe dafür keinen Anlass und keinen Bedarf. „Ich selber habe auch für derartige Maßnahmen kein Verständnis, da sie nach meiner Überzeugung weder die Integration fördern noch unseren Werten und den Grundlagen unserer Gesellschaft entsprechen. Im Gegenteil: Sie fördern Parallelgesellschaften, die nicht hinnehmbar sind.“

Katzidis nennt es „befremdlich“, dass die Stadt Fakten schaffen wolle, ohne dass politisch darüber diskutiert wurde. „Die Stadtverwaltung hat bisher in keinem Gremium dargestellt, das so etwas geplant ist“, so Katzidis, der sich damit klar gegen die Position seines Parteifreunds Wolfgang Maiwaldt wendet. Der Vorsitzende der CDU-Bezirksfraktion hatte sich gegenüber dem GA für das Angebot eines islamkonformen Schwimmens für Frauen ausgesprochen. Die CDU werde das Thema noch intern erörtern.

Für das muslimische Frauenschwimmen spricht sich außerdem der integrationspolitische Sprecher der Linksfraktion, Jürgen Repschläger, aus. Es gehe zuerst darum, Frauen, die religiös und patriarchal unterdrückt sind, die Möglichkeit zu einer umfassenderen Teilnahme am öffentlichen Leben zu ermöglichen. Nicht das Frauenschwimmen stigmatisiere strenggläubige Musliminnen, sondern „ihre Religion und unsere Ausgrenzung“.

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