Kommunalwahlen CDU gewinnt in NRW und verliert in Bonn

BONN/SIEGBURG · Unklare Verhältnisse in der Bundesstadt nach Kommunalwahlen. CDU und Grüne verlieren ihre absolute Mehrheit. Bei den Landratswahlen im Rhein-Sieg-Kreis kommt es zur Stichwahl.

Die Kommunalwahl hat in Bonn Sonntagabend für unklare Verhältnisse gesorgt. Die seit 2009 regierende schwarz-grüne Koalition verlor knapp ihre absolute Mehrheit. Die CDU bleibt zwar stärkste Partei, büßte aber mehr als zwei Prozent ein. Die Grünen erreichten mit 18,6 Prozent exakt ihr gutes Ergebnis des Jahres 2009.

Rechnerisch reicht es in der Bundesstadt (Stand Sonntagabend) auf Basis einer Zweiparteienkoalition nur für CDU und Sozialdemokraten, die mit 23,4 Prozent ein noch schwächeres Ergebnis einfuhren als 2009, zu einer Mehrheit. Die FDP verlor deutlich, Linke und Bürgerbund legten zu. Zudem wird der neue Rat in Bonn noch größer und bunter. Künftig werden dort zehn statt bisher acht Parteien vertreten sein. Neu ziehen die AfD und die Piraten ein.

Noch nicht geklärt ist auch, wie der neue Landrat im Rhein-Sieg-Kreis heißt. So kommt es am 15. Juni zur Stichwahl zwischen CDU-Kandidat Sebastian Schuster und Dietmar Tendler von der SPD. Schuster erhielt zwar mit knapp 48 Prozent die meisten Stimmen, für einen Erfolg im ersten Wahlgang reichte es allerdings nicht.

Tendler kam auf rund 35 Prozent. Die weiteren Kandidaten spielten keine Rolle. 2009 hatte sich Frithjof Kühn (CDU) noch mit 52,7 Prozent der Stimmen eine weitere Amtszeit im ersten Wahlgang gesichert. Der mit 70 Jahren älteste amtierende Landrat in Nordrhein-Westfalen gibt sein Amt nach 15 Jahren nun auf.

Im Kreistag könnte es erneut zu einer schwarz-grünen Koalition kommen. Stärkste Partei wurde nach dem Zwischenstand bei Redaktionsschluss die CDU mit knapp 42 Prozent. Größter Gewinner war dahinter die SPD, die auf 27 Prozent kam. Die Grünen erreichten mit gut 13 Prozent ein ähnliches Ergebnis wie vor fünf Jahren.

Dagegen büßte die FDP gut sieben Prozent ein und kam letztlich auf weniger als sechs Prozent. Dahinter ziehen die Linken (3,8 Prozent) und die Alternative für Deutschland (AfD, 3,5 Prozent) in den Kreistag ein.

Insgesamt bleibt in den nordrhein-westfälischen Städten und Kreisen die CDU die stärkste politische Kraft. Nach den letzten Hochrechnungen legte die CDU mit gut 39 Prozent gegenüber 2009 leicht zu. Die SPD wächst auf 31,5 Prozent. Die Grünen verbesserten sich, während die FDP deutlich an Stimmen verlor.

Die AfD wird in zahlreiche Stadträte und Kreistage in NRW einziehen. Die Wahlbeteiligung lag mit nur 51,4 Prozent so niedrig wie noch nie bei einer Kommunalwahl. In Bonn gingen immerhin 56,8 Prozent zur Wahl und damit etwas mehr als 2009.

Interaktive Karte: So haben Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis gewählt:

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