Diskussion um den Tausendfüßler CDU-Ratsherr warnt vor A565-Ausbau

BONN · Der in etwa zehn Jahren geplante Abriss und Neubau des Tausendfüßlers erhitzt schon jetzt in Bonn und der Region die Gemüter. Das Spannbetonbrückenbauwerk der A565 zwischen Endenich und Bonn-Nord ist nicht mehr stabil genug, um in den nächsten Jahren den immer schwerer werdenden und zunehmenden Lastverkehr aufnehmen zu können.

Aus dem Grund wird der Landesbetrieb Straßenbau NRW bereits ab nächstem Jahr den erst vor fünf Jahren grundsanierten Tausendfüßler provisorisch verstärken.

Am Donnerstag meldete sich CDU-Stadtverordneter Wolfgang Maiwaldt und warnte wie schon zuvor CDU-Kreispolitiker Oliver Krauß davor, den geplanten Neubau als Chance zu sehen, die A 565 auf sechs Spuren aufzuweiten. "Das wird doch nur noch zusätzlichen Verkehr nach Bonn anziehen", ist Maiwaldt überzeugt.

Schon jetzt sei der Bonner Norden erheblich belastet, täglich rollten mehr als 100.000 Fahrzeuge über die A565. Maiwaldt lebt selbst in Auerberg und kennt die Probleme daher aus eigener Anschauung. "Wir brauchen endlich ein Gesamtkonzept", fordert er, "wenn die Südtangente nicht realisiert werden kann, dann benötigen wir eine zusätzliche Rheinquerung."

Mit Blick auf die bereits ab nächstem Jahr geplante provisorische Verstärkung des Tausendfüßlers und für 2013 ebenfalls vorgesehene Bauarbeiten auf Nord- und Südbrücke fordert er außerdem von der Stadt Bonn einen Maßnahmenkatalog, wie sie das "Horrorszenario" angesichts der Arbeiten auf den ohnehin stauträchtigen Straßen in den Griff bekommen wolle.

Ganz anders reagierte die Fraktion der Linken im Stadtrat. Wie zuvor SPD-Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber und Landtagsabgeordneter Rolf Beu (Grüne) sehen auch die Bonner Linken die Chance, "die Bonner Stadtautobahn endlich leistungsfähig zu machen und nach modernsten Anforderungen umzugestalten".

Die Linken gehen sogar noch einen Schritt weiter und fordern sogar einen achtspurigen Ausbau. Die Trasse solle aber dann unter die Erde verlegt werden. Dies hätte neben der Verkehrsentlastung weitere Vorteile: Die Lärmproblematik ist nachhaltig gelöst und die Emissionen könnten im Tunnel abgefangen und direkt in die Erde verpresst werden. "Es ist höchste Zeit, den Autobahnausbau mutig voranzutreiben und Bonns Mobilität in der Zukunft zu sichern", sagte Linken-Politiker Holger Schmidt.

Diskutieren Sie mit in unserem Internet-Blog unter blog.ga.de/aktion.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort