Kommentar zur Hochschul-Dependance Chance nutzen

Meinung · GA-Redakteurin Ayla Jacob findet, dass Stadt und Hochschule Bonn/Rhein-Sieg das Ministerium davon überzeugen sollen, dass Bad Godesberg die richtige Wahl für einen Studienort zur Cyber Security ist.

Es ist eine Nachricht, die den Empfänger – gelinde gesagt – in Erstaunen versetzt. Sollte die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg den Zuschlag erhalten und einen Studiengang für Cyber Security einrichten dürfen, wird sie dies wohl an ihren altbekannten Standorten in Sankt Augustin, Rheinbach oder Hennef tun. Eine räumliche Erweiterung in Richtung Bad Godesberg ist nach Auffassung des NRW-Wissenschaftsministeriums nämlich nicht notwendig. Zumindest nicht in der Startphase.

Stellt sich die Frage, wie Düsseldorf zu dieser Auffassung kommt. Denn spricht man mit der Hochschule, klingt das ganz anders. Man sei auf Alternativen angewiesen, heißt es. Räumlich gesehen sei man am Limit, für neue Studenten sei in den alten Gebäuden schlicht kein Platz. Die Lösung wäre der Einzug in die kurfürstliche Zeile. Unterschiedlicher könnten die Darstellungen wohl kaum ausfallen.

Stadt und Hochschule haben bereits bekräftigt, dass sie an ihren Plänen festhalten. Doch damit ist es nicht getan. Nun müssen sie das Wissenschaftsministerium davon überzeugen, dass ihr Vorhaben für alle Beteiligten eine Riesenchance ist. Und dass es ohne einen Standort in Bonn nicht geht. Denn eines ist sicher: Eine Ansiedlung in Godesberg brächte nur Vorteile. Die Stadt gewinne ein weiteres akademisches Pfund hinzu, mit dem sie – neben der Exzellenzuni – wuchern könnte. Die Hochschule könnte mit einem (weiteren) attraktiven Studienort und historischen Seminarräumen werben. Und Bad Godesberg würde durch (teils internationale) Studenten weiter belebt. Um nur einen Vorteil für den Stadtbezirk zu nennen. Würden die Pläne also an der Düsseldorfer Sicht der Dinge scheitern, wäre dies ein Rückschlag für alle Beteiligten. Nun liegt es in ihren Händen, diesen zu vermeiden.

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