19. Ausbildungsbörse in Bonn Chefs erwarten selbstsicheres Auftreten

Bonn · Ausbildungsbörse in der Beethovenhalle: Die Aussichten auf eine Lehrstelle sind gut. Unternehmen bemängeln Defizite im naturwissenschaftlich-mathematischen Bereich.

 Ausbildungsbörse in der Beethovenhalle

Ausbildungsbörse in der Beethovenhalle

Foto: Barbara Frommann

Dichtes Gedränge am Stand der Polizei Bonn: Kommissar scheint ein Fall für viele zu sein. Hauptkommissar Markus Schmidt beantwortete die vielen Fragen interessierter Schüler. „Ganz wichtig sind Neutralität und Selbstbeherrschung. Der Respekt vor der Polizei hat nachgelassen. Man muss einiges ertragen und angemessen reagieren können“, sagte Schmidt. Für dieses Jahr konnte der den vielen Interessenten keine Hoffnung machen – alle Plätze sind längst vergeben.

Ganz anders sah es am Stand des Hotels Maritim aus. Personalleiterin Sandra Rautenberg hoffte auf der von IHK, Arbeitsagentur und Kreishandwerkerschaft organisierten Ausbildungsbörse Bewerber für die offenen Stellen zu finden. „Die Ausbildung zur Hotelfachfrau zum Beispiel bietet tolle Perspektiven und Karrieremöglichkeiten. Der Arbeitsalltag ist sehr abwechslungsreich und hat internationales Flair. Nach der Ausbildung kann man in Hotels im Ausland oder auch auf Kreuzfahrtschiffen mit Karibik-Route arbeiten“, warb die Personalleiterin. Bewerber müssen gute Deutsch- und Englischkenntnisse, ein gepflegtes Erscheinungsbild und Leidenschaft für die Betreuung von Gästen haben.

„Es ist uns egal woher du kommst, wichtig ist, wohin du willst“ war einige Meter weiter am Stand der Bäckerei und Konditorei Gilgens auf einem roten Plakat zu lesen. Mit viel Information und süßem Nachwerk versuchten die Hennefer Appetit auf Ausbildungsplätze für Fachverkäufer oder Bäcker zu machen. Bei letzterem Berufsbild muss man unter anderem einen guten Geruchs- und Geschmackssinn haben und die Bereitschaft zu einem frühen Arbeitsbeginn mitbringen.

Früh aufstehen, stets gut gelaunt, zuverlässig, körperlich fit und „nicht aus Zucker“ sein – das sind bedeutende Erwartungen der DHL an Bewerber für die Ausbildung zur Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen“. „Du hast die Kraft. Wir die Jobs zum Anpacken“ lautet der Slogan. „Ganz allgemein wichtig ist eine positive Grundeinstellung und eine große Teamfähigkeit“, sagte Ausbilder Günter Reingen.

Die Telekom warb für Studiengänge wie „Bachelor of Engineering in Kommunikations- und Medieninformatik“. Zu den Voraussetzungen zählen fundierte naturwissenschaftlich-mathematische Kenntnisse. „Leider haben einige Kandidaten genau in diesem Bereich Defizite“, wusste Telekom-Studiencoach Tanja Krieger.

Lücken in Mathematik beklagten auffällig viele Ausbilder. „Bewerber sollten außerdem selbstsicherer auftreten. Viele sind geradezu verängstigt“, war oft zu hören. In Zukunft müssen Jugendliche in der Region wohl kaum Angst haben, keinen Ausbildungsplatz zu finden. Manfred Kusserow (Arbeitsagentur), Jürgen Hindenberg (IHK) und Alois Blum (Kreishandwerkerschaft) wiesen im Gespräch mit dem GA auf die sich weiter entspannende Lage auf dem Ausbildungsmarkt hin. Schon im letzten Herbst hätten über 500 Plätze nicht besetzt werden können.

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