Grüne Spielstadt Clown mit schwarzer Nase

DRANSDORF · Beinahe hätte der Regen allen noch einen Strich durch die Rechnung gemacht, mittags zogen Wolken auf. Doch dann hatte das Veranstaltungsteam um Jürgen Becker den Sonntagnachmittag mit kleinen Änderungen stattfinden lassen.

So hieß es in der Grünen Spielplatz "Kunst ohne Strom", ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Beueler Brotfabrik. "Wenn das Wetter besser ist, sind meistens so zwischen 100 und 150 Menschen hier. Die Atmosphäre hier ist einfach super für so eine Veranstaltung", sagte der Programmleiter der Brotfabrik.

Die grüne Spielstadt am Rand des Meßdorfer Felds besteht seit der Expo 2000 und besticht durch die einzigartigen Weideskulpturen, die in die Natur integriert sind. "Wir brauchen gar kein großes Programm, weil die Kinder hier so viel zu entdecken haben," sagte Becker.

"Kunst ohne Strom" nimmt das Organisationsteam wörtlich. Es durften und sollten nur Künstler auftreten, die ohne Bühnentechnik auskommen. Diesmal waren das der Clown Stäx, der vor allem das junge Publikum begeisterte, und das professionelle Malatelier, bei dem sich die Kinder künstlerisch ausprobieren konnten.

Kathrin Marder aus dem Team der Brotfabrik hatte mit Kindern einen kleinen Garten angelegt. Der Name "Kraut und Rüben" ist dabei Programm, denn die kleinen Gärtner hatten selbst entschieden, wo was angepflanzt werden sollte.

"Viele der Kinder kommen schon seit Jahren mit ihren Eltern her und machen dann auch immer begeistert mit", sagte Marder. Auf den Wiesen zwischen den Weidenskulpturen lagen Picknickdecken, auf denen Familien Kuchen genossen.

Der Bonner Wissenschaftsladen kümmert sich um die Pflege des Geländes. Theo Bühler freute sich über die zahlreichen Besucher: "Die Idee ist, das Gelände für kulturelle Angebote zu öffnen. Durch den Kontakt zur Brotfabrik konnten wir ein spannendes Programm für Familien gestalten."

Die Idee ist in das Projekt "Die geheimen Gärten" eingebettet und wird hauptsächlich durch Spenden finanziert. Durch Aufrufe haben sich einige ehrenamtliche Helfer gemeldet, die das Team tatkräftig unterstützen.

Geneviève Desplonques hilft bei Veranstaltungen der Brotfabrik aus. "Ich mag das Gelände und die lockere und nette Stimmung. Es ist so informell hier", sagte sie zu Dransdorf.

Freilichttheater in der Spielstadt

Ab Mitte August findet zusätzlich zum Familienprogramm mit dem Sommertheater "Die Möwe" auch ein Programm für Erwachsene auf dem Gelände der Grünen Spielstadt statt. Zur Handlung: Salonlöwen flanieren über die Wiese.

Damen der Gesellschaft picknicken unter schattigen Weiden. Kinder spielen Fangen. An Biertischen wird Wodka verschüttet. Und mittendrin versucht Konstantin sein kleines Theaterstück auf die improvisierte Bühne zu bringen - willkommen auf dem "Landgut Sorin" in der grünen Spielstadt.

Zwei Schauspielerinnen und zwei Autoren des Volkstheaters liefern sich einen intensiven Schlagabtausch, fliehen vor- und zueinander, spielen mit und gegeneinander. Und alle kreisen um die Frage, wie man denn verdammt noch mal leben soll.

Tschechows Klassiker wird so zu einem Freilicht-Stationstheater im Grünen. "Am Ende des Abends werden wir zusammen gelacht, geweint, gegessen, getrunken, gesungen und ein wenig gelebt haben", verspricht der Veranstalter.

Es treten auf: Martin Bross, Petra Kalkutschke, Nikolai Knackmuss, Kathrin Marder sowie Olivia Gajetzki und Eva Mia Geese. Regie führt Volker Maria Engel. Karten zu 15, ermäßigt zehn Euro gibt es im Internet unter www.sommer.brotfabrik-theater.de/category/die-moewe. An der Abendkasse sind 17/zehn Euro zu zahlen. Termine (immer ab 19 Uhr): 15., 16., 17., 22., 23., 24., 27. und 28 August sowie am 5. und 6. September.

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