Collegium Albertinum Nutzung von Bonner Top-Immobilie des Erzbistums Köln offen

Bonn · Bis zum Herbst kommenden Jahres wird das Collegium Albertinum in Bonn wegen der anstehenden Sanierung geräumt. Wie es mit der Immobilie in Zukunft weitergeht, ist unklar.

Das Collegium Albertinum.

Das Collegium Albertinum.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Zukunft einer Top-Immobilie des Erzbistums Köln in Bonn ist offen. Das Collegium Albertinum nahe der Bonner Universität wird zu Sanierungszwecken bis Herbst kommenden Jahres geräumt. Dort leben angehende Priesteramtskandidaten während ihres Theologiestudiums und werden auf ihre geistliche Aufgabe vorbereitet. Konkrete Planungen für die künftige Nutzung des Hauses und die Arbeiten liegen indes noch nicht vor. Das geht aus einem der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegenden Brief des Direktors an mehrere Einrichtungen hervor, die Mieter in dem Gebäudekomplex sind.

Diesen Institutionen teilt Direktor Regamy Thillainathan mit, dass ihnen das Gebäude zum 1. September 2024 nicht mehr zur Verfügung stehe. Nach dem Rückgang der Priesterkandidaten haben in dem 1892 eröffneten neugotischen Dreiflügelbau mit Kreuzgang und Kapelle Einrichtungen wie die Kommission für Zeitgeschichte, die Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft oder das philosophisch-theologische Albertus-Magnus-Institut Platz gefunden.

Auf KNA-Nachfrage erklärte die Erzdiözese, dass mit dem Umzug nach Köln noch nicht geklärt sei, wo die Theologiestudierenden künftig endgültig wohnen werden. Zunächst kämen sie in Wohngemeinschaften in Bonn oder im Erzbischöflichen Priesterseminar in Köln unter, wo die künftigen Priester nach ihrem Studium ausgebildet werden.

 Das Collegium Albertinum.

Das Collegium Albertinum.

Foto: Benjamin Westhoff

Wenn das Albertinum anders als bisher genutzt werden solle, würden sich damit die zuständigen Gremien der Erzdiözese befassen, hieß es. „Einen Verkauf schließen wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus, da es sich beim Albertinum um eine besondere Liegenschaft des Erzbistums Köln handelt, welche wir nicht veräußern möchten.“

Der Priesterrat des Erzbistums hatte sich im Sommer vorigen Jahres mehrheitlich gegen Pläne ausgesprochen, die Ausbildungsstätte von Bonn nach Köln zu verlegen. Laut Erzbistum werden in weiteren Beratungen inhaltliche und wirtschaftliche Argumente geprüft, auf deren Grundlage Erzbischof Rainer Maria Woelki eine finale Entscheidung treffe.

In der Sitzung des Priesterrates wurde weiterhin betont, dass mit dem Votum auch keine Vorgabe für eine bestimmte Hochschule verbunden sei. Traditionell studieren die Priesterkandidaten der Erzdiözese an der Uni Bonn. Neben dieser Einrichtung baut Woelki seit drei Jahren die umstrittene Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) neu auf. Die Landesregierung pochte im September auf einen Vertrag zwischen Vatikan und Land, wonach die Fakultät in Bonn alleiniger Standort für die Kölner Priesterausbildung sei.

(kna)
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