Lesung bei Käpt'n Book Cornelia Funke kündigt Premiere für Bonn an

Bonn · Das Buch „Geisterritter“ von Cornalia Funke wird als Oper adaptiert und im kommenden Jahr in Bonn uraufgeführt. Das hat die Erfolgsautorin am Donnerstag bei einer Lesung im vollbesetzten Opernsaal angekündigt.

In diesem Jahr ein neuer Roman, im nächsten sogar eine Oper: Bonn steht derzeit offenbar in der Gunst Cornelia Funkes. Die mit einer Gesamtauflage von über 26 Millionen Büchern wahrscheinlich erfolgreichste deutschsprachige Kinder- und Jugendbuchautorin der Gegenwart, die nicht zuletzt durch die „Tintenwelt“-Trilogie zu Weltruhm gelangte und schon vor zehn Jahren vom „Time Magazine“ zu den 100 weltweit einflussreichsten Persönlichkeiten gezählt wurde, hat gestern im Rahmen des Käpt'n-Book-Lesefests den „Drachenreiter“-Nachfolger „Die Feder eines Greifs“ vorgestellt und zuvor in einem Pressegespräch offenbart, dass der Komponist James Reynolds seine Adaption ihres Bestsellers „Geisterritter“ am 3. Dezember 2017 als Kooperation der Jungen Opern Rhein-Ruhr am Theater Bonn uraufführen wird.

„Ich habe in dieser Stadt schon wunderbare Erlebnisse gehabt, etwa mit der Bühnenfassung von 'Drachenreiter' am Jungen Theater Bonn, und freue mich daher sehr auf die kommende Produktion. Reynolds arbeitet jetzt seit sechs Jahren daran, und als er mir sein Konzept vorgestellt hat, war ich sofort begeistert“, sagte sie.

Zunächst stand jedoch die Lesung im Mittelpunkt, die sie zusammen mit Schauspieler Rainer Strecker im bis auf den letzten Platz besetzten Opernsaal präsentierte. „Wir hatten noch weitere 500 Anfragen“, gestand Chef-Organisatorin Cornelia Kothe, die zehn Jahre lang versuchte, die in den USA lebende Autorin für das Lesefest zu gewinnen. „Das Interesse an Frau Funke und ihren Werken ist ungebrochen. Übrigens sind sämtliche 529 Veranstaltungen restlos ausverkauft.“ Eine Aussage, die Funke sichtlich freute. „Ich glaube, dass die Leidenschaft am Lesen bei Kindern weiterhin sehr stark ist. Viele Menschen behaupten nur das Gegenteil, weil sie selbst die Lust an der Literatur verloren haben.“

Funkes neuestes Werk „Die Feder eines Greifs“ führt die Abenteuer um den Drachenreiter Ben und seinen Silberdrachen Lung fort. Um Eier eines Pegasus'zu retten, machen sich die beiden mit alten und neuen Freunden auf den Weg, um die titelgebende Greifenfeder zu ergattern – doch das ist leichter gesagt als getan.

Auf ihren Abenteuern stoßen die beiden auf zahlreiche Menschen, Fabelwesen und „Tiere gewöhnlicher Art“: So lässt sich der Roman auch als Plädoyer für Nachhaltigkeit, Naturschutz und Vielfalt lesen. Und für Freiheit und den Schutz von Minderheiten, was angesichts des Wahlergebnisses in den USA wichtiger sein dürfte als jemals zuvor. „Zum Glück haben die Organisationen, mit denen ich zusammenarbeite, mit Mahnwachen und Demonstrationen ein Zeichen gesetzt. Ich hoffe zugleich, dass diese Ereignisse eine Chance für die Demokratie bieten.“

Wie auch immer die aussehen mag. Funke wird auf jeden Fall auf ihre Art weitermachen – nur Trump, das stellte sie klar, werde sie nicht in ihren Büchern thematisieren. „Der ist so zweidimensional, dass es mich langweilen würde, über ihn zu schreiben.“

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