Einrichtung in Oberkassel Kita in Bonn bleibt nach Corona-Fall teilweise geschlossen

Bonn · Zwei Gruppen der Kita in Bonn-Oberkassel bleiben nach einer Corona-Infektion bei einer Erzieherin wohl für 14 Tage geschlossen. Die Kinder unter drei Jahren können jedoch wieder in separaten Räumen betreut werden.

 Symbolfoto

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Nur ein konsequent handelnder Hausarzt hat womöglich einen größeren Ausbruch des Corona-Virus‘ in einer Kindertagesstätte in Oberkassel verhindert. Wie Daniel Eich, der Vorsitzende des Eltern-Trägervereins Power Pänz 2001, am Montag dem GA berichtete, hatte der Mediziner eine erkrankte Erzieherin trotz atypischer Symptome auf Covid-19 getestet. Nach dem positiven Testergebnis hatte das Gesundheitsamt die sofortige Schließung der kompletten Einrichtung angewiesen.

„Das war am Freitagvormittag ein ziemlicher Stress für alle Beteiligten“, sagte Eich. Sofort nach Bekanntwerden begannen Mitarbeiterinnen und Eltern damit, alle Familien anzurufen. Sämtliche Kinder sollten umgehend abgeholt werden. Zunächst wurden die acht Beschäftigten und alle 36 Kinder vom Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt. Wie die Nachverfolgung ergab, hatte die betroffene Mitarbeiterin nur am Standort in der Kastellstraße 3 mit den älteren Kindern gearbeitet. Die jüngeren „Bambinis“ unter drei Jahren konnten deshalb am Montagmorgen wieder wie gewohnt zur Betreuung in die separaten Räume in der Königswinterer Straße zurückkehren.

Rückkehr zur Normalität nicht absehbar

Für die übrigen Kinder in zwei Gruppen und ihre Erzieherinnen, darunter auch die Einrichtungsleiterin, ist eine Rückkehr zur Normalität noch nicht absehbar. Während Stadtsprecherin Monika Hörig am Freitag gegenüber unserer Zeitung zügige Abstriche der Betroffenen angekündigt hatte, war am Montagmittag noch niemand getestet worden. „Das geht nur beim Gesundheitsamt und nicht beim Hausarzt“, merkt Vater Daniel Eich kritisch an. Einen Termin habe es noch nicht gegeben. Und ein Testergebnis sei nach Aussage des Amtes ohnehin nicht aussagekräftig. Die betroffenen Familien müssen nun die Betreuung der Kinder voraussichtlich für 14 Tage wieder alleine organisieren.

Wo die Mitarbeiterin sich angesteckt haben könnte, ist weiterhin unklar. „Wir haben uns von allen unterschreiben lassen, dass sie in den Ferien nicht in Risikogebieten waren“, sagt Eich. Jedenfalls habe die Erzieherin sofort über den positiven Befund informiert.

Unterdessen hat sich die Bonner Uniklinik beim Trägerverein gemeldet. Spezialisten am Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit wollen den Fall untersuchen, um zu verstehen, wie sich eine Corona-Infektion in der Kinderbetreuung ausbreitet. Dazu sollen die Familien und das Personal Fragebögen ausfüllen. „Wir haben dem Projekt zugestimmt“, sagt Eich, „vielleicht hilft es in Zukunft wenigstens anderen, damit es nicht so häufig zu Virus-Ausbrüchen kommt“.

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