Intensivpatienten aus Sachsen nach NRW ausgeflogen Covid-19-Patient aus Dresden liegt nun im Uniklinikum Bonn

Update | Dresden/Bonn/Köln · Die Bundeswehr hat erstmals auch sächsische Intensivpatienten zur Behandlungen nach Nordrhein-Westfalen geflogen. Einer der Patienten ist mittlerweile im Universitätsklinikum Bonn (UKB) untergebracht.

 Ein Covid-19-Patient aus Dresden wurde am frühen Mittwochabend in der Uniklink Bonn zur weiteren intensiv-medizinischen Versorgung untergebracht.

Ein Covid-19-Patient aus Dresden wurde am frühen Mittwochabend in der Uniklink Bonn zur weiteren intensiv-medizinischen Versorgung untergebracht.

Foto: Benjamin Westhoff

Eine Bundeswehr-Maschine hat am Mittwoch sechs schwer erkrankte Covid-19-Patienten aus Sachsen nach Nordrhein-Westfalen geflogen. Am frühen Nachmittag traf sie am Flughafen Köln/Bonn ein. Einer der Patienten ist mittlerweile im Universitätsklinikum Bonn (UKB) untergebracht.

Die Situation am UKB sei zwar angespannt, erlaube derzeit aber noch die Aufnahme des Patienten, erklärte Christian Strassburg, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I in Bonn. „Als am Dienstagabend die Anfrage kam, ob wir das leisten können, haben wir eine Lücke gefunden.“ Für die Intensivtransporte müsse immer abgewogen werden: Es würden nur Patienten verlegt, die sehr schwer erkrankt seien, um ihnen eine bessere Versorung zu ermöglichen, wenn die Lage auf der behandelnden Station zu prekär sei. „Es werden nach Einschätzung der behandelnden Ärzte aber wiederum auch nur diejenigen verlegt, bei denen es auch Aussicht auf Erfolg gibt“, erläuterte Strassburg weiter.

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Mit Blick auf die Infektionszahlen und die Virusvariante Omikron sagte Strassburg: „Die Sorge ist da, dass sich das Infektionsgeschehen vom Südosten in den Nordwesten und Westen weiterentwickelt. Wir müssen uns auch hier darauf einstellen, dass es erst schlechter wird, bevor es besser wird.“

Sachsen ist besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffen. Das Land mit der bundesweit niedrigsten Impfquote hatte am Mittwoch eine Wocheninzidenz von 1209,4 und damit mit großem Abstand den höchsten Wert in Deutschland. Schon früher waren Patienten aus Sachsen verlegt worden, wenn eine Überlastung dortiger Krankenhäuser drohte. Nach Angaben des Innenministeriums in Dresden sollen die anderen Patienten, die in Köln ankamen, auf Krankenhäuser in Köln, Marl und Bochum aufgeteilt werden. Zu ihrem Alter und Geschlecht wurde keine Auskunft erteilt.

 Die Bundeswehr-Maschine, die für den Einsatz genutzt wurde, ist vom Typ A310 MedEvac. Sie dient normalerweise der medizinischen Evakuierung schwer- und schwerstverletzter Personen über große Distanzen. Der MedEvac-Rüstsatz besteht aus bis zu sechs Patiententransporteinheiten (PTE), die nach den modernsten Standards der Intensivmedizin ausgestattet sind. Neben sechs Intensivpatienten können weitere 38 Patienten liegend transportiert werden. An Bord sind unter anderem ein Intensivbeatmungsgerät, ein Transportbeatmungsgerät und 16 Patientenmonitore. Auch mit einem tragbaren Ultraschallsystem ist die MedEvac ausgestattet.

(mit dpa)
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