Fragen und Antworten So laufen Corona-Tests in der Stadt Bonn ab

Bonn · 5000 Lehrer und Erzieher können sich in den nächsten Wochen regelmäßig auf das Coronavirus testen lassen. Der General-Anzeiger beantwortet allgemeine Fragen zum Test-Prozedere in der Stadt.

 Zum Testen wird ein Abstrich aus Nasen-, Mund- oder Rachenraum genommen.

Zum Testen wird ein Abstrich aus Nasen-, Mund- oder Rachenraum genommen.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Zu den Corona-Tests gibt es viele Fragen: Der General-Anzeiger hat deshalb bei der Stadt Bonn, der Kassenärztlichen Vereinigung (KNVO) und dem Uniklinikum Bonn (UKB) nachgefragt.

■ Wer muss sich testen lassen? 

Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Welche das sind, ist tagesaktuell auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts zu erfahren.

■ Wer darf sich freiwillig kostenlos testen lassen?

Jeder, der von einem Arzt zu einem Test-Zentrum geschickt wird.

■ Lehrer und Erzieher sollen sich wochenweise abwechselnd testen lassen. Wie viele Menschen betrifft das?

Insgesamt kämen in städtischen Kitas 900 bis 1000 Personen in Frage. Die Zahl der Lehrkräfte liege bei rund 3600. Dazu komme weiteres  an Schulen tätige Personal von rund 1000 bis 1500 Personen. Also insgesamt etwa 5000.  Sowohl Lehrende als auch Erziehende müssen sich an eine niedergelassene Arztpraxis oder an die Kassenärztliche Vereinigung wenden.

■ Müssen Lehrer und Erzieher die Kosten vorstrecken?

Die Kosten werden über die Krankenkassen abgewickelt.

■ Können sich auch Schüler freiwillig testen lassen?

Nur, wenn ein Arzt dies veranlasst.

■ Wer kann in einem städtischen Testzentrum einen Abstrich machen lassen?

Jeder, der von einem niedergelassenen Arzt oder vom Gesundheitsamt dorthin geschickt wird.

■ Wie hoch ist die Testkapazität in Bonn pro Tag?

Hierzu liegen keine Angaben vor. Dies hängt von der Zahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Bonn ab und davon, ob in deren Praxen Tests durchgeführt werden. Außerdem sei die Untersuchungskapazität der Vertragslabore der Praxen entscheidend.

■ Kann man sich am Wochenende testen lassen?

Die Kassenärztliche Vereinigung arbeitet zurzeit an einem Konzept, wie die Testungen von Testwilligen oder -pflichtigen gewährleistet werden können. Die Stadt weißt darauf hin, dass das städtische Testzentrum auch am Wochenende besetzt ist. Es stehe in erster Linie für Testungen von symptomatischen Personen zur Verfügung, die das Gesundheitsamt am Wochenende als dringlich zu testen ansieht.

■ Wie viele Testkapazitäten gibt es im UKB für die Corona-Tests? 

Die Testkapazitäten können von aktuell zirka 500 noch ausgeweitet werden bis zu etwa 1500 Tests täglich.

■ Wie viele Tests bearbeitet das UKB täglich?

Durchschnittlich werden bis zu  500 Tests täglich bearbeitet.

■ Wie groß ist der Bettenbestand für Corona-Patienten im UKB und wie stark ist er ausgelastet?

Es gibt verschiedene Normal- und Intensivstationen am UKB, die Corona-Patienten aufnehmen. Derzeit befinden sich vier Patienten auf Normalstation und drei Patienten auf Intensivstation.

Das UKB könne bei stärkerem Bedarf von den jetzt vorhandenen 130 Intensivplätzen auf 200 aufstocken.

■ Hat die Kassenärztliche Vereinigung in Bonn ein eigenes Zentrum für Corona-Tests?

Die KVNO ist am Betrieb des Bonner Diagnostikzentrums beteiligt. Über die örtliche Kreisstelle organisiert die Vereinigung unter anderem das dort arbeitende medizinische Personal.

Patienten mit Symptomen, die auf eine mögliche Covid-19-Infektion hindeuten könnten, können vom behandelnden Haus- oder Facharzt für einen Abstrich dorthin weitergeleitet werden.

■ Welche Ärzte dürfen Patienten auf das Corona-Virus testen? Und welche Bedingungen müssen erfüllt sein?

Die Entnahme eines Abstriches ist grundsätzlich bei Haus- und Fachärzten möglich. Die Testungen sollten von der Praxis dahingehend organisiert sein, dass eine Trennung der Abstrich-Patienten vom Rest des Patientenstammes möglich ist - etwa durch separate Infektionssprechstunden am Morgen oder späten Nachmittag. Zudem sollte ausreichend Schutzkleidung für den Arzt und sein Team vorhanden sein.

■ Was ist, wenn der Arzt, bei dem ich anrufe, den Test verweigert? Darf er das? Und was kann ich dann machen?

Sollte ein Arzt aus besonderen vor allem praxis-individuellen Gründen keine Abstriche vornehmen können (zum Beispiel weil der Mediziner selbst zu einer Risikogruppe zählt), empfiehlt die KNVO, alternative Haus- oder Fachärzte im Umfeld zu kontaktieren.

Auf der Internet-Sonderseite https://coronavirus.nrw/patienteninformationen/ ist eine Übersicht über alle Praxen im Rheinland veröffentlicht, die Corona-Tests durchführen, diese Liste wird fortlaufend aktualisiert und enthält auch alle relevanten Informationen zu Bonner Praxen.

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