Pflanzaktion der Theodor-Heuss-Schule "Das ist jetzt auch unser Wald"

RÖTTGEN · Die Arme werden schwer, der Rücken tut weh und die Hände sind wund. "Trotzdem macht das viel mehr Spaß, als in der Schule zu sitzen", sagte Maren Thomssen. Ohnehin sei Schmutzigwerden viel cooler. Die Achtklässlerin pflanzte diese Woche mit ihren Schulkameraden 3000 Buchen im Kottenforst. Drei Tage lang buddelte jeweils eine Klasse der Theodor-Heuss-Realschule Meckenheim im Waldboden.

 Behutsam pflanzen Maren Thomssen und Lukas Schreiner den Buchensetzling ein.

Behutsam pflanzen Maren Thomssen und Lukas Schreiner den Buchensetzling ein.

Foto: Nicolas Ottersbach

Die etwa drei Jahre alten Setzlinge besorgten sie sich aus dem umliegenden Wäldern. "Wir schaffen hier eine Wildnisfläche", sagte Manfred Hören vom Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft. Er begleitete die 14- bis 15-Jährigen.

In dem rund drei Hektar großen Areal, auf dem vorher Fichten standen, pflanzten die Schüler immer kleine Grüppchen von 20 Buchen, drum herum eine Reihe Erlen. "So schützen wir die Setzlinge vor Frost", erklärte Hören. Mindestens genauso gefährlich sei die Brombeere: Die überwuchere schnell die freie Fläche und damit auch die kleinen Bäume. Am Ende blieben von jeder Gruppe nur ein bis zwei starke Bäume übrig.

"Löcher graben ist am anstrengendsten", sagte Schülerin Olivia John. Zwar sei der Waldboden locker, doch darunter verberge sich ein dichtes Wurzelnetz. In die dreißig Zentimeter tiefen Gruben kam neben dem Setzling auch Mineralerde. "Ohne die können die Bäume nicht wachsen", hatte Maren Thomssen am Tag gelernt.

Finanziert wurde das Projekt, das bereits ins fünfte Jahr geht, vom Ehepaar Bärbel und Martin Weihsweiler. Sie packten mit an, ebenso wie Schulleiterin Claudia Hesseler. "Das, was hier gemacht wird, können wir in der Schule gar nicht leisten", sagte sie.

In Biologie stehe zwar die Photosynthese auf dem Lehrplan, was das bedeute und welche Auswirkungen Pflanzen auf die Erde hätten, erlebe man aber nur im Wald. Deshalb wollen die Schüler regelmäßig vorbeischauen und ihren Buchen beim Wachsen zusehen: "Das ist jetzt auch unser Wald."

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