Der Winter kommt Reifenwechsel ist jetzt schon angesagt

Bonn · Nicht nur Laub und Nässe auf den Straßen machen das Autofahren gefährlich, nachts wird es auch jetzt schon schnell kalt. Polizei und Reifenhändler empfehlen daher: Jetzt Winterreifen aufziehen. Wer die Reifen wechseln lassen will, sollte sich um einen Termin bemühen.

 Das Laub auf den Straßen birgt Gefahren, gerade wenn es auch noch nass ist.

Das Laub auf den Straßen birgt Gefahren, gerade wenn es auch noch nass ist.

Foto: Marco Rauch

Die Polizei appelliert an die Bonnerinnen und Bonner, sich beim Autofahren besser auf die Witterung einzustellen. Mehrere Unfälle in den vergangenen Tagen würden zeigen, dass sich viele Leute „noch nicht an die herbstlichen Straßenverhältnisse mit nassen und belaubten Fahrbahnen sowie schlechter Sicht angepasst haben“, sagt Polizeisprecher Michael Beyer.

Gerade Laub könne tückisch sein. „Wenn es feucht ist, kann das beim Fahren rasch für gefährliche Schlitterpartien sorgen. Fahren Sie bitte unbedingt vorausschauend und passen Sie Ihre Fahrgeschwindigkeit den Witterungs- und Straßenbedingungen an“, appelliert Beyer. Zudem solle man jetzt auf Winterreifen umsteigen. Er erinnert an die sogenannte „O-bis-O-Regel“: Von Oktober bis Ostern sollten Winterreifen aufgezogen sein. Sonst bestehe die Gefahr, vom ersten Schneefall oder von Glatteis überrascht zu werden.

Für die Menschen, die ihre Reifen in der Werkstatt wechseln lassen wollen, ist es sinnvoll, sich frühzeitig um einen Termin zu bemühen. Bei Reifenhändler Murat Erdogmus im Lievelingsweg kann es aktuell schon bis zu einer Woche dauern, bis man einen Termin bekommt. Und das, obwohl der Andrang „nach Ferienbeginn wieder etwas nachgelassen hat“, wie der Inhaber des Reifenhandels in der Nordstadt berichtet.

Er ist sich sicher, dass bei ihm keine Termine mehr zu bekommen sind, sobald es wieder kälter wird. Er selbst habe seine Winterreifen bereits aufgezogen. „Das ist schon jetzt empfehlenswert“, meint der Reifenexperte. Besonders bei Temperaturen von unter sieben Grad, die nachts schon jetzt erreicht werden, werde es gefährlich, so Erdogmus. Ohne Auswuchten der Räder kostet der Reifenwechsel bei ihm 30 Euro.

Auch bei Premio Reifen und Autoservice Johann in der Gerhard-Domagk-Straße gibt es laut einem Mitarbeiter eine „zunehmend steigende Nachfrage nach Reifenwechseln.“ Etwa 20 Prozent der eingelagerten Räder hätten sie schon gewechselt. Kunden könnten derzeit innerhalb von einigen Tagen einen Termin bekommen, die Kosten ohne Auswuchten liegen bei 38 Euro. Sommerreifen würden bei winterlichen Temperaturen schlicht „nicht mehr funktionieren“, betont der Mitarbeiter.

Bei Reifen Faba in der Dransdorfer Bunsenstraße kostet der Wechsel 19 Euro. Mitarbeiter Bayram hat seine Reifen schon am 1. Oktober gewechselt – wie jedes Jahr. Auch er empfiehlt die „O-bis-O-Regel“. Noch lässt sich auch hier in einigen Tagen oder für nächste Woche ein Termin vereinbaren. „Wir haben schon seit zwei Wochen Andrang. Am meisten wird es normalerweise im November“, erklärt er.

Dass ein Reifenwechsel in brenzligen Situationen Leben retten kann, zeigen laut Polizei mehrere Tests: „Mit Sommerreifen kommt man bei einer Vollbremsung aus 50 Stundenkilometern auf schneeglatter Fahrbahn nach 43 Metern zum Stehen, mit Winterreifen bereits nach 35 Metern“, sagt Polizeisprecher Michael Beyer. Zudem könne es auch ins Geld gehen, auf einen Reifenwechsel zu verzichten. „Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen ohne entsprechende Bereifung unterwegs ist, muss außerdem mit einem Bußgeld zwischen 60 und 120 Euro sowie einem Punkt in der Verkehrssünderkartei rechnen.“

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