Ehemaliges Seniorenpflegeheim Das Paulusheim wechselt den Besitzer

BONN · Alexianer-Brüder schweigen sich über neuen Eigentümer aus. Stadt kann das Gebäude bis 2016 als Flüchtlingsunterkunft nutzen.

Das ehemalige Seniorenpflegeheim "Paulusheim" in Endenich hat einen neuen Besitzer. Die Alexianer GmbH, eine Gesellschaft der Stiftung der katholischen Alexianer-Bruderschaft, bestätigte am Mittwoch auf GA-Nachfrage den Verkauf der Immobilie an der Sebastianstraße.

Wer der Käufer ist, wollte die Sprecherin der Alexianer indes nicht sagen. Nach GA-Informationen soll der Käufer sich auch schon wegen der künftigen Nutzung des Areals zwischen Alfred-Bucherer-Straße und Sebastianstraße an die Bonner Stadtverwaltung gewandt haben.

Im Paulusheim leben seit Mai rund 120 Flüchtlinge aus aller Welt. Die Stadt Bonn hatte das Haus von den Alexianern gemietet, nachdem die Gesellschaft den Betrieb des Pflegeheims trotz massiver Proteste seitens der Angehörigen der überwiegend an Demenz erkrankten Bewohner in einen Neubau nach Troisdorf verlegt hatte (der GA berichtete). Nach Auskunft von Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann kann die Stadt das Paulusheim noch bis 2016 als Flüchtlingsunterkunft nutzen, so lange laufe der Mietvertrag. Inklusive aller weiteren Kosten etwa für Betrieb, Instandhaltung und Herrichtung muss die Stadt rund 500 000 Euro im Jahr für das Haus zahlen. Was nach Ablauf des Mietvertrages angesichts stetig steigender Flüchtlingszahlen und einem Mangel an Unterkünften in Bonn geschehen soll, sei noch nicht klar. Bis Ende des Jahres wird die Stadt um die 800 Flüchtlingen ein Dach über den Kopf bieten müssen.

Parallel hat der Rat nicht zuletzt auch auf Betreiben der Bürgerinitiative "Rettet das Paulusheim" im Mai beschlossen, für das Areal des Paulusheimes samt dem denkmalgeschützten Schumann-Hauses, das sich gleich nebenan befindet, einen Bebauungsplan aufzustellen. Damit soll verhindert werden, dass an Stelle des ehemaligen traditionsreichen Pflegeheimes möglicherweise nur noch teure Stadtwohnungen entstehen Danach soll der Standort auch in Zukunft als Fläche für den Gemeinbedarf und für Seniorenwohnen erhalten werden.

"Darauf werden wir mit Argusaugen wachen", sagte Ortlieb Fliedner, ein Sprecher der Initiative. Sobald er einen Ansprechpartner des neuen Besitzers gefunden habe, werde er Kontakt mit ihm aufnehmen.

Nach derzeitigem Stand soll in dem Bebauungsplanverfahren festgelegt werden, dass der Park im vollen Umfang erhalten bleibt und lediglich auf der Fläche der jetzigen Bebauung Neubauten errichtet werden dürfen. Der Altbau des ehemaligen Paulusheims steht anders als das Schumann-Haus nicht unter Denkmalschutz und darf abgerissen werden.

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