Interview mit Michael Hoch Das sagt der Rektor der Uni Bonn zur Demokratie

BONN · Die Universität Bonn ist einer der Förderer der Arena-Diskussion „Demokratie in Gefahr“, die am 22. Mai in Malentes Theater Palast stattfindet. Michael Hoch, Rektor der Uni, spricht im Interview unter anderem über die Rolle der Wissenschaft in einer Demokratie.

Warum macht die Universität bei den Bonner Tagen der Demokratie mit?

Michael Hoch: Als Universität tragen wir Verantwortung: Gerade in Zeiten, die von vielen Menschen als unsicher empfunden werden, in denen gesellschaftliche und politische Kräfte Grundlagen infrage stellen, müssen wir gemeinsam agieren. Der March for Science auf der Hofgartenwiese vor zwei Jahren war hierfür ein gutes Beispiel. Es ist und bleibt notwendig, Fake News und den Angriffen auf die Wissenschaftsfreiheit entschieden entgegenzutreten. Die Bonner Tage der Demokratie sind eine großartige Gelegenheit, die Ideale und Werte unserer Demokratie, für alle Teile der Gesellschaft sichtbar zu machen und diese offensiv zu vertreten.

Bonn und Demokratie – was fällt Ihnen dazu ein?

Hoch: Bonn ist die Wiege des Grundgesetzes, der demokratischsten und freiheitlichsten Verfassung, die es je auf deutschem Boden gab. Unsere heutige Demokratie – „Made in Bonn“ – wirkt in Berlin, als Hauptstadt des vereinten Deutschlands, nach. Bonn war und ist eine Stadt für die ganz großen Aufgaben. Das stellt sie als Sitz der Vereinten Nationen und als Zentrum für nachhaltige Entwicklung einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis.

Was kann die Wissenschaft zur Stärkung der Demokratie beitragen?

Hoch: Zum einen untersuchen unsere Wissenschaftler*innen die Demokratie im Vergleich zu anderen Herrschaftsformen. Zum anderen sehen wir uns als Universität Bonn in besonderer Verpflichtung, den Wert der Demokratie und die Idee der Aufklärung als Grundlagen für die Freiheit und den Wohlstand unserer Gesellschaft, insbesondere den jungen Generationen, jeden Tag in Forschung und Lehre zu vermitteln. Es mag abgedroschen klingen, aber Demokratie muss gelebt werden, denn sie funktioniert nicht ohne überzeugte Demokratinnen und Demokraten. Hierzu leisten wir unseren Beitrag.

Die Universität Bonn ist einer der Förderer der Arena-Diskussion „Demokratie in Gefahr“, die am 22. Mai um 19.30 Uhr in Malentes Theater Palast stattfindet.

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