Notizen aus B. Das Stadthaus Bonn – ein Architekturjuwel

Meinung | Bonn · Mit dem Ansinnen, das Hotel Bristol unter Denkmalschutz zu stellen, zeigen die Grünen, welche Art von Gebäuden ihnen gefallen. Vielleicht retten sie ja noch das prachtvolle Viktoriakarree oder gar das prachtvolle Stadthaus?

 Es gibt Tage, da kommt jeder Denkmalschutz zu spät, ganz unabhängig vom Parteibuch.

Es gibt Tage, da kommt jeder Denkmalschutz zu spät, ganz unabhängig vom Parteibuch.

Foto: LV

Es war nicht alles schlecht in der Bonner Republik. Das hat sich auch bis zu den Grünen herumgesprochen. Sie fragen, ob sich über ein städtebauliches Kleinod wie das Hotel Bristol nicht die hütende Hand des Denkmalschutzes legen sollte. Ganz unverbindlich und ohne konkrete Absichten natürlich, was zwar ein bisschen ist wie ohne Schirm zum Regentanz zu gehen, aber dafür weiß jetzt die ganze Stadt, welche Art von Häusern den Grünen gefällt. Dass gegen deren wuchernde Umfragewerte mal kein Unkraut gewachsen sein würde, ahnte die Konkurrenz schon, kaum war das Denkmal Helmut Kohl vom Sockel gestoßen: Bevor die eigene Parteizentrale am Ende grünen Denkmalschützern in die Hände fiel, sprengte man den Palazzo mit den roten Arabesken „C“, „D“ und „U“ doch lieber selbst in die Luft. Auch das kostbare Stuhlwerk der Union-Säle, Schauplatz manches Abschlussballs, versank im Schutt.