KG Tannebüscher Jecke Das Ursprüngliche wiederbeleben

TANNENBUSCH · Sie wollen den ursprünglichen Karneval bewahren und den Menschen näherbringen: Die Karnevalsgesellschaft Tannebüscher Jecke versucht, vor allem durch ihr Programm, Tradition mit neuen karnevalistischen Elementen zu verbinden.

 Gute Stimmung: Die Tannebüscher Jecke mischen Alt und Neu.

Gute Stimmung: Die Tannebüscher Jecke mischen Alt und Neu.

Foto: Privat

"Wir versuchen die Quadratur des Kreises", erklärt Präsident Helmut Schmitz. "Die traditionellen Anteile gehen immer mehr verloren. Wir wollen den traditionellen Karneval mit Partyelementen mischen, ohne dass das Ursprüngliche verloren geht."

Auf ihrem närrischen Frühschoppen am Sonntag vor einer Woche gab es daher beispielsweise mit der Musikgruppe "Kuhl un de Gäng" aus Köln eine Mischung aus kölschen Texten und Partyklängen. "Wenn wir nicht ein bisschen gegenlenken, dann bleibt vom ursprünglichen Karneval nichts mehr übrig", so Schmitz weiter. Die Gäste beim Frühschoppen schienen das genauso zu sehen, insgesamt feierten rund 250 Besucher im Haus des Karnevals.

Und die Veranstaltungen für 2015 und 2016 sind jetzt schon ausverkauft. "Die Leute wissen zwar noch nicht, was es für ein Programm gibt, aber die wollen trotzdem kommen", freut sich der Präsident. Und auch bei ihrer nächsten Veranstaltung will die Gesellschaft die klassischen Elemente des Karnevals beleben. Auf ihrer Flüstersitzung am 26. Januar wird es wohl etwas ruhiger zugehen: "Es gibt keine Partymusik und keine Schlager, sondern Büttenreden, Gardetanz und Karnevalssongs aus den 1950er- bis 1970er- Jahren", so Schmitz.

Die Tannebüscher Jecke gibt es seit sechs Jahren, und inzwischen hat der Verein rund 200 Mitglieder. "Wir wollten den Tannenbuscher Karneval von damals mit unseren Ideen beleben", erklärt der Präsident. Der Name des Vereins war so allerdings nicht geplant. "Eigentlich ist unser Name im Dialekt falsch. Es müsste Tännebüscher Jecke heißen", so Schmitz.

Durch einen Druckfehler stand das dann aber falsch auf den ersten Mützen der Gesellschaft. Da das kurz vor der Gründungsveranstaltung war, behielt man den Namen einfach bei: "Es gab ein paar Dialekthüter aus Bonn, die uns deshalb aus dem Festausschuss Bonner Karneval ausschließen wollten", erinnert sich Schmitz und muss lachen. "Aber Gott sei Dank haben wir das nicht mit uns machen lassen."

Der Verein hebe sich in vielen Dingen von so manch anderem Karnevalsverein ab, betont er. "Wir sind auch eine Bürgergesellschaft. Das heißt, wir bieten ganzjährig Aktivitäten an. Andere Vereine sind von Aschermittwoch bis zum 11.11. kaum präsent." Großen Wert legt der Verein nicht nur auf Freizeitaktivitäten, sondern auch auf die Jugendarbeit: Neben der Tanzgarde gibt es bei der Musikgruppe "Knatsch Verdötsch" für Kinder und Jugendliche die Chance mitzumachen.

Info: Die Flüstersitzung der Tannebüscher Jecke findet am Sonntag, 26. Januar, im Haus des Karnevals, Hohe Straße 81, statt. Eintrittskarten kosten 15 Euro. Einlass ist um 17.30, los geht's um 18.11 Uhr. An Weiberfastnacht gibt es ab 14.30 Uhr eine Feier im Restaurant Elia Lemoni, Hohe Straße 21, (Eintritt frei), und am Karnevalssamstag einen Kostümball im Haus des Karnevals, bei dem das Bonner Prinzenpaar dabei sein wird. Der Eintritt kostet dann fünf Euro.

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