Verkehr in Bonn Dauerstau rund um Oper wäre vermeidbar

BONN · Die Stadt müsste die Straße Am Boeselagerhof wieder öffnen, lehnt das aber wegen der Fahrradfahrer auf der Brücke ab. Vor drei Jahren war das Argument noch ein anderes.

 Stau auf dem Belderberg: Autos, die von der Rheingasse kommen, müssen sich einreihen, um zur Brücke zu kommen.

Stau auf dem Belderberg: Autos, die von der Rheingasse kommen, müssen sich einreihen, um zur Brücke zu kommen.

Foto: Barbara Frommann

Was war das doch früher schön, als Autofahrer vom Rheinufer kommend noch direkt an der Oper vorbei auf die Kennedybrücke in Richtung Beuel abbiegen konnten. Stattdessen dies: Jeden Abend quält sich die vom Rhein kommende Autoschlange die Rheingasse hinauf und darf erst oben an der Ampel nach rechts auf den Belderberg abbiegen. Was daran liegt, dass die Straße Am Boeselagerhof (jene direkt vor der Oper) seit einigen Jahren nicht mehr aus Richtung Rheingasse von Autos befahrbar ist.

Nicht wenige Fahrzeugführer mögen sich denken: Macht die Straße wieder auf, und der Verkehr fließt besser ab. Vor allem jetzt, wo die Situation dazu führt, dass sich der Verkehr auf der Straße Belderberg, zwischen Koblenzer Tor und Bertha-von-Suttner-Platz, drängt und der Rückstau auf die Adenauerallee immer länger wird. Besonders Fahrer, die aus Richtung Bad Godesberg kommen, können davon ein Lied singen.

Doch die Stadt will nichts ändern, obwohl das so einfach wäre. Das liegt an der Kennedybrücke und ihrem Zweirichtungs-Radweg auf jeder Seite, den es früher nicht gab. Das Argument der Verwaltung: Würde man die Autos in Richtung Beuel wieder an der Oper vorbeifahren lassen, müsse an der Brücke eine Ampel installiert werden, um die aus beiden Richtungen kommenden Radler nicht zu gefährden, teilte das Presseamt mit.

Das wiederum würde die Leistung der Brücke so stark nach unten drücken, dass es negativ für den Verkehr wäre. Seltsam nur, dass seinerzeit ein anderes Argument im Vordergrund stand. Da ging es um das Flanieren vor der Oper, wo Touristen und Bonner bei gesperrter Straße eine höhere Aufenthaltsqualität hätten. Die Politik zog mit und ließ die weitere Sperrung zu, weil sie sich bewährt habe.

Die Straße Am Boeselagerhof war im Zuge der Sanierung der Kennedybrücke gesperrt worden. Mit dieser Regelung, so die Stadt 2011, habe man gute Erfahrungen gemacht. Daraufhin gab es einige Briefe von Autofahrern, die in das Nadelöhr am Belderberg geschickt worden waren und sich beschwerten, dass der Rechtsabbieger vom Belderberg in Richtung Brücke nun im Berufsverkehr hoffnungslos überlastet sei.

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