Trauerbegleitung Den Weg zurück in den Alltag finden

Bonn · Bonner Hospizvereine bieten trauernden Angehörigen und Geschwisterkindern Beistand bei der Verarbeitung von Schicksalsschlägen.

 Eine Frau pflegt ein Kind im Rollstuhl.

Eine Frau pflegt ein Kind im Rollstuhl.

Foto: dpa

Um die letzten Tage eines sterbenden Menschen würdevoll zu gestalten, gibt es in Bonn verschieden Hospizangebote.

Neben stationären Einrichtungen, bei denen die Patienten von einem Team aus Krankenschwestern und Pflegern, Sozialarbeitern sowie Seelsorgern und Ärzten betreut werden, gibt es eine Reihe ambulante Angebote.

Gemeinsam mit Pflegediensten betreuen die ehrenamtlichen Helfer der Hospizvereine die Sterbenden sowie ihre Angehörigen Zuhause.

Im März 2002 gegründet, zählt der ökumenische Beueler Hospizverein mit mittlerweile mehr als 300 Mitgliedern zu den Größten in der Stadt. Er wird von Kirchengemeinden in Beuel getragen. „Wir unterstützen Menschen dabei, ihre letzte Lebensphase möglichst in einem vertrauten Umfeld zu verbringen, damit sie ihr Leben weitestgehend selbstbestimmt bis zuletzt in Würde gestalten können“, sagt Hospizkoordinatorin Andrea von Schmude.

Doch die Hilfe des Beueler Hospizvereins endet nicht mit dem Tod. „Nach dem Verlust eines lieben Menschen ist es für die Zurückgebliebenen oft nicht einfach, wieder in den Alltag zurückzufinden. Trauernde fühlen sich oft alleingelassen mit ihren Gedanken und Gefühlen“, ergänzt sie.

Daher bietet der Verein ebenfalls eine umfangreiche Betreuung von Angehörigen an. Neben Einzelgesprächen und einem Trauercafé sind das beispielsweise auch Trauerwanderungen.

Bonn Lighthouse

Seit 1. Januar 2003 bietet der Verein Bonn Lighthouse ebenfalls ambulante Hospizbegleitung an. In einem Erstgespräch werden Wünsche und Hilfsmöglichkeiten (z.B. Bettwachen) ausführlich besprochen. Auch eine Beratung in sozial-rechtlichen, palliativpflegerischen und medizinischen Angelegenheiten wird geboten.

Mit der unheilbaren Erkrankung oder einer schweren Behinderung eines Kindes zu leben, ist besonders schwer. Die ehrenamtlichen Helfer des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes Bonn kümmern sich nicht nur um den kleinen Patienten, sondern sie haben ein besonderes Augenmerk auch auf die Geschwister.

Da sich in den betroffenen Familien fast alles um das erkrankte Kind dreht, kommen sie nicht selten zu kurz.

Denn anders als bei Erwachsenen wird ein schwer krankes oder schwer behindertes Kind meist über einen längeren Zeitpunkt begleitet. „Leider verbinden wir alle mit dem Begriff Hospiz immer nur die letzten Wochen, Tage und Stunden. Dies ist in der Kinderhospizarbeit nicht immer der Fall“, so Olga Bussmann, Sprecherin des Vereins.

Schwere Behinderungen aufgrund von Komplikationen bei der Geburt, genetisch bedingte Stoffwechselerkrankungen sowie Krebsleiden seien die häufigsten Befunde, die das Leben der kleinen Patienten oft nach jahrelangem Kampf allzu früh beenden. Im Februar beginnt ein neuer Befähigungskurs für ehrenamtliche Begleiter. Interessenten können sich noch melden.

Einen Überblick über das Angebot in Bonn bietet die Stadt hier.

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