Katholische Kirche Der Bonner Münster-Laden schließt Ende September

BONN · Das Geschäft macht schon längere Zeit Verluste. Deswegen schließt die Bonner Kirchengemeinde Sankt Martin den Münster-Laden Ende September. Was mit den Räumen anschließend passieren wird, ist unklar.

Die Bonner Kirchengemeinde Sankt Martin schließt am 30. September den Münster-Laden neben dem Bonner Münster. Das bestätigte das katholische Stadtdekanat am Montag auf Anfrage. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter erfuhren offiziell am Montagabend davon. Zuvor hatte eine Helferin die Nachricht auf Facebook publik gemacht. Als Grund für die Schließung führt Sprecher Reinhard Sentis an, dass in den vergangenen Jahren keine Gewinne erwirtschaftet worden seien.

Dass die katholische Kirche knapp bei Kasse ist, zeigt sich auch bei der Sanierung des Münsters. Um das 20-Millionen-Euro-Projekt stemmen zu können, wird die Bevölkerung um finanzielle Unterstützung gebeten. Das Stadtdekanat beteuert, dass diese Kosten nichts mit der Schließung des Münster-Ladens zu tun haben. Vielmehr sei der Grund, Schaden von der Kirchengemeinde Sankt Martin abzuwenden, die Eigentümerin des Geschäfts ist. Die Entscheidung sei „schweren Herzens“ und nach „intensiven Erörterungen“ mit dem Generalvikariat des Erzbistums Köln gefallen.

Geschäft als seelsorgerische Anlaufstelle

Schon länger wirft der vor 16 Jahren eröffnete Münster-Laden keine Gewinne mehr ab. Ursprünglich war gedacht, dass sich das Geschäft durch die Einnahmen aus den Buch- und sonstigen Verkäufen trägt. So gehörten beispielsweise auch Postkarten oder zuletzt ein speziell hergestellter Wein zum Angebot.

Da der Münster-Laden von der Citypastoral betrieben wird, sollte er gleichzeitig eine seelsorgerische Anlaufstelle für Gläubige und Besucher sein. „Dahinter stand die Idee, über den Verkauf von Kerzen, Bibeln und Büchern mit Menschen ins Gespräch über Fragen des Glaubens zu kommen“, sagte Stadtdechant Wilfried Schumacher. So sei der Laden ein „Vorposten der Kirche in der City“ gewesen. „Die vielen engagierten Ehrenamtlichen haben der Kirche hier ein Gesicht gegeben und den Kunden und Suchenden ein offenes Ohr geschenkt.“

Letztendlich fehlten Kundschaft und Umsatz

Geführt wurde der Eigenwirtschaftsbetrieb der Kirchengemeinde von Haupt- und Ehrenamtlichen in Kooperation mit der katholischen Citypastoral. Man habe versucht, die Schließung abzuwenden – letztendlich fehlten Kundschaft und Umsatz. „Ich bin nach wie vor von dem Konzept überzeugt, muss aber einsehen, dass der Laden wirtschaftlich nicht mehr zu halten ist“, erklärte Michael Bogen, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands. Was mit den Räumen an der Gerhard-von-Are-Straße in Zukunft passiert, sei unklar.

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