Wohnanlage an der Wachsbleiche Der Brunnen soll wieder plätschern

BONN-CASTELL · Schmuddelecken gibt es an allen möglichen Ecken in der Stadt. Das ärgert viele Bonner. Einige von ihnen wollen etwas ändern und packen mit an.

 Cornelia Halm-Epping will mit Unterstützung von Nachbarn den Brunnen am Aufgang zur Rosenstraße wieder in Gang bringen.

Cornelia Halm-Epping will mit Unterstützung von Nachbarn den Brunnen am Aufgang zur Rosenstraße wieder in Gang bringen.

Foto: Roland Kohls

Zum Beispiel Cornelia Halm-Epping. Neben ihrer Wohnung an der Wachsbleiche befindet sich ein Brunnen mit Kaskaden und Beeten. Allerdings fließt dort schon seit Jahren kein Wasser mehr, auch die Grünfläche wirkt vernachlässigt. Die Bonnerin will nun Spenden sammeln, damit der Brunnen wieder sprudelt, und ihn künftig auch pflegen.

Ihr Mann Peter Epping hat schon einmal gezeichnet, wie es am Aufgang zur Rosenstraße aussehen könnte. An der Treppe ist übrigens das historische Geländer der alten Bonner Rheinbrücke von Bonn nach Beuel untergebracht. Der Brunnen, der nach Angaben der Stadt seit sechs Jahren und laut Anwohnern sogar noch länger trocken ist, wurde 1985 entworfen. Er entstand mit den Häusern der Eigentümergemeinschaft an der Beethovenhalle nach Plan des Architekten Hanns Uelner.

Die Eppings sind im September aus der Weststadt nach Castell gezogen, wo ihnen der verwaiste Brunnen auffiel. "Ich habe gedacht, es wäre schön, ein bisschen mehr Grün und Natur zu haben", sagte Cornelia Halm-Epping. Autos gebe es ja schon genug. So rief sie beim Tiefbauamt an und erfuhr, dass es 9000 Euro kosten würde, Pumpe und Becken instand zu setzen.

Die Herrichtung der Beete würde noch einmal 1000 Euro kosten. Sie verteilte 300 Flyer, um Spender zu werben. Doch es kamen nur drei Rückmeldungen, weil sie keine Spendenquittung ausstellen kann. Macht zusammen erst 800 Euro.

Das soll sich nun ändern: Mit einem Bürgerantrag wandte sich die engagierte Frau an die Bezirksvertretung Bonn. In der jüngsten Sitzung erhielt sie von allen Parteien nur Lob - und am Ende auch einstimmig grünes Licht für das Projekt. Die Verwaltung versprach, dass die Spendenquittungen in dem Moment ausgestellt werden können, wenn die für den Brunnen nötigen 9000 Euro gesammelt sind. Danach könne er saniert werden.

Halm-Epping, die sich auch schon an Firmen, das Bonner Spendenparlament und die Bürgerstiftung gewandt hat, hofft, das Geld im Frühjahr zusammen zu haben. "Dann könnte der Brunnen schon im Sommer laufen", sagte sie. Die Betriebskosten von 550 Euro im Jahr könnte die Eigentümergemeinschaft der Häuser übernehmen, so der Plan. Paten sollen die Grünfläche pflegen.

Am Ende soll die Treppe mit dem Brunnen ein Treffpunkt werden, an dem sich die Leute gerne aufhalten. Den Eppings ist es wichtig, dass sich die Anwohner für ihr Umfeld verantwortlich fühlen und aufeinander achten.

"Auch die Menschen vom nahe gelegenen Seniorenheim Haus Rosental und des in der Heinrich-Sauer-Straße ansässigen Kindergartens könnten sich am Brunnen erfreuen", heißt es im Bürgerantrag. Unter dem Motto "Grüne Oase statt Beton" hat das Ehepaar auch eine Homepage erstellt, auf der sie ihr Projekt den Nachbarn vorstellen und um Mitstreiter werben.

Info

Wer für die Brunnensanierung spenden möchte, erhält weitere Informationen unter Tel. 0172/2 44 22 80 und auf der Internetseite www.brunnenoase-bonn.de

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