Tempel in der Wohnung Der Buddha von Ippendorf

IPPENDORF · Bhanté Batuwangala Samiddhi ist 32 Jahre alt und ein buddhistischer Mönch aus Sri Lanka. Sein Tempel ist momentan aber eine Zwei-Zimmer-Wohnung in Ippendorf. Dort schläft er in einem Zimmer, im dem anderen meditiert er. Es ist ein ruhiges Zimmer, kein Verkehrslärm ist zu hören. Eine große, weiße Buddha-Statue steht an der Wand.

Ein weißer Buddha steht an der Wand des Zimmers, in dem Bhanté Batuwangala Samiddhi meditiert und betet.

Ein weißer Buddha steht an der Wand des Zimmers, in dem Bhanté Batuwangala Samiddhi meditiert und betet.

Foto: Stephan Thomas

Blaue Augen schauen unter den halb geschlossenen Lidern hervor. "Ich stehe morgens gegen 6 Uhr auf", sagt Samiddhi mit seiner ruhigen Stimme, "dann meditiere ich in diesem Raum, singe und ehre Buddha." Das macht er bis 8 Uhr, danach sitzt er am Schreibtisch im Nebenzimmer.

Im Bücherregal stehen alte, deutsche Bücher, "Rulands Rheinsagen" steht auf einem Buchrücken. "Das Haus gehört Frau Lilo", sagt Samiddhi, "sie vermietet mir die zweite Etage. Sie ist wie eine Mutter zu mir, kocht und putzt manchmal für mich." Abends hat Samiddhi Zeit, um Gäste zu empfangen. "Vor allem am Wochenende kommen viele Leute, die mit mir meditieren, singen und über ihre Probleme reden möchten." Das ist sein Angebot: Meditation, um den Geist frei zu kriegen von Alltagsproblemen. Und das persönliche Gespräch. Samiddhi ist nicht neu in Bonn, er ist seit eineinhalb Jahren hier. Im vergangenen Jahr war er spiritueller Leiter der Bonn Buddhist Association. "Der Verein konnte die Miete für die Räumlichkeiten in Bad Godesberg aber nicht mehr bezahlen, also löste er sich auf", sagt er. Samiddhi mietete sich also eine eigene Wohnung.

Inzwischen kommen 35 Leute regelmäßig zu Samiddhi, um mit ihm zu meditieren, zu reden oder buddhistische Lieder zu singen. Zum Beispiel der Banker, der eigentlich in Frankfurt arbeitet, er sagt: "Ich komme jede Woche zu Samiddhi. Ich finde in den Gesprächen und der Meditation mit ihm den Ausgleich zu meinem stressigen Job."

Oder Thamil Ventaaiy Ananthavinayagan, der in Nordrhein-Westfalen geboren ist, aber eigentlich Hindu ist und an der Uni Bonn in Völkerrecht promoviert. Er sagt: "Mein Leben hat sich verändert, seit ich Samiddhi kennen gelernt habe. Ich gewinne aus der Meditation mit ihm positive Energie für den Alltag." Dieses Jahr haben sich einige von Samiddhis Anhängern zusammen geschlossen und den Verein "Samadhi - Buddhistischer Verein Bonn" gegründet. Ziel des Vereins ist, mehr Menschen für den Buddhismus zu begeistern

  • Wer interessiert daran ist, mit Samiddhi einmal zu meditieren oder mehr über den Buddhismus erfahren will, kann mit ihm einen Termin vereinbaren. Per Mail an vensamiddhi@gmail.com oder unter Telefon 0152/12 81 52 10.
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