Kommentar zu Belastungen für Kinder und Jugendliche Der Druck wächst

Meinung | Bonn · Vielen Kindern und Jugendlichen macht die Pandemie zu schaffen, psychische Probleme verstärken sich. Doch auch in Bonn gibt es zu wenig Psychologen und Psychotherapeuten. Umso mehr ist Handeln gefragt.

 Vielen Kindern und Jugendlichen macht die Pandemie zu schaffen. Psychische Probleme, etwa in Bezug auf die Schule, verstärken sich.

Vielen Kindern und Jugendlichen macht die Pandemie zu schaffen. Psychische Probleme, etwa in Bezug auf die Schule, verstärken sich.

Foto: dpa-tmn/Silvia Marks

Das Ergebnis ist beklemmend: Jedes fünfte Kind in Deutschland hat nach einer Studie der Uniklinik Hamburg Eppendorf psychische Probleme. Im nun endenden Jahr ist dieser Anteil fast auf ein Drittel gestiegen. Wenn nicht gleich akut ein Suizidversuch droht, müssen die betroffenen Familien locker drei Monate warten, bis eine Therapie überhaupt beginnt. Nun ist die Erkenntnis ja nicht neu, dass die Pubertät mit all ihren Umbrüchen manche und manchen ganz schön durchrüttelt. Aber wenn ein Drittel unserer Jugend aus dem Tritt gerät, ist es mit einem Schulterzucken nicht mehr getan. Dabei ist womöglich nicht der Mangel an Psychologen und Psychotherapeuten das eigentliche Problem. Könnte es nicht sein, dass wir vor Jugendlichen eine irrwitzige Erwartungskulisse aufgebaut haben, die inzwischen regelrecht krank macht?