Marktplatz in Bonn Der Grundstein liegt wieder im Obelisk

BONN · Er ist vor allem für Touristen ein beliebtes Fotomotiv: der Obelisk auf dem Bonner Marktplatz. Jetzt erstrahlt das Monument samt Marktbrunnen in neuem Glanz.

 Den Grundstein des Marktbrunnens samt schriftlicher Ergänzung legt OB Jürgen Nimptsch in das Postament. Mit dabei: Bezirksbürgermeister Helmut Kollig und Steinmetz Marcus Schlüter.

Den Grundstein des Marktbrunnens samt schriftlicher Ergänzung legt OB Jürgen Nimptsch in das Postament. Mit dabei: Bezirksbürgermeister Helmut Kollig und Steinmetz Marcus Schlüter.

Foto: Christina Fuhg

Am Sonntagnachmittag weihte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch die sanierte Marktfontäne offiziell ein. Er, Bezirksbürgermeister Helmut Kollig und Steinmetz Marcus Schüler setzten den Grundstein des Marktbrunnens samt schriftlicher Ergänzung in das Postament ein.

Seit Dezember war der Obelisk, den Kurfürst Max Friedrich 1777 sich zur eigenen Verherrlichung hatte errichten lassen, eine Baustelle. Für die Sanierung des maroden Denkmals hatte sich vor allem die Vorsitzende des Denkmalausschusses, Erika Coché, starkgemacht.

Mit Hilfe des Vereins Altes Rathaus, der sich seit einigen Jahren mit viel Erfolg auch um den Erhalt des Alten Rathauses kümmert, gelang es, für die Sanierung rund 100.000 Euro der insgesamt benötigten 160.000 Euro aus Eigenmitteln des Vereins und Spenden der Firma Blömer, von Christoph Bell, dem Einzelhandel der Bonner City und dem General-Anzeiger bereit zu stellen. Die Stadt Bonn beteiligte sich mit 60.000 Euro.

Die Marktbrunnen-Sanierung sei ein weiteres Beispiel für die erfolgreiche Kooperation zwischen dem Verein Altes Rathaus und der Stadt Bonn, sagte Nimptsch. "Ich freue mich sehr, und mit mir die Bonnerinnen und Bonner, dass das Engagement des Vereins Altes Rathaus in diesem Fall über das Alte Rathaus hinausgeht und auch das Umfeld von Bonns guter Stube eine Aufwertung erfährt."

Alleine hätte die Stadt vieles, das über die eigentlich notwendige Sanierung des Rathauses hinaus ging und inzwischen realisiert werden konnte, nicht finanzieren können, sagte der OB und dankte dem Verein nochmals ausdrücklich.

"Wir sind als Verein stolz darauf, die Finanzierung der Restaurierung organisiert und auf die Beine gestellt zu haben. Vielen Dank an alle Vereinsmitglieder und den Premium-Sponsoren für ihr großzügiges finanzielles Engagement", sagte Rudolf Müller, Vorsitzender des Vereins Altes Rathaus. "Die Sanierung des Marktbrunnens ist rundum gelungen."

Zunächst war der obere Teil des Marktbrunnens, der so genannte Obelisk, für statische Untersuchungen abgebaut und eingelagert worden. Alle Werkstücke wurden aus Trachyt gefertigt, das schwerste des Obelisken wiegt 1,5 Tonnen. Die Restaurierung der gesamten Fontäne begann im April.

Dabei wurden unter anderem 5,3 Tonnen Krensheimer Kalkstein und 500 Kilogramm Basalt verarbeitet. Die verschiedenen Werkstücke wurden mit 238 Edelstahlankern verbunden, die vier Überlaufbecken nach historischem Befund mit drei Millimeter dickem Blei ausgekleidet.

Für die Beleuchtung des Marktbrunnens sind acht energiesparende LED-Strahler im Boden und zur Verbesserung der Wasserspeier spezielle Überlaufbehälter aus Edelstahl installiert worden. Ebenso ist die Gitterumrandung der Brunnens aus Schmiedeeisen saniert und neu beschichtet worden. Der Obelisk kehrte Anfang Juni an seinen angestammten Platz zurück.

Beteiligt an der Sanierung waren insgesamt zehn Firmen. Restaurator Martin Grabowski bereitete die Maßnahme vor und begleitete sie. Die gesamte Restaurierung dauerte genau zehn Wochen.

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