Weihnachtslicht Der leeve Jemöösmann

Bonn · Familie Abels spendet in Erinnerung an ihre sozial engagierten Eltern und Großeltern

 Als „der leeve Jemöösmann“ kannte man Heinz-Egon Abels in Bonn. Aus dem kleinen Lieferbetrieb wurde schnell ein bekanntes Unternehmen. Anlässlich des Todestags der Eltern spendete die Familie großzügig für das GA-Weihnachtslicht.

Als „der leeve Jemöösmann“ kannte man Heinz-Egon Abels in Bonn. Aus dem kleinen Lieferbetrieb wurde schnell ein bekanntes Unternehmen. Anlässlich des Todestags der Eltern spendete die Familie großzügig für das GA-Weihnachtslicht.

Foto: Privat

Als „der leeve Jemöösmann“ wurde Heinz-Egon Abels begrüßt, wenn er Ende der 1950er Jahre mit seinem Verkaufswagen durch die Straßen Bonns fuhr und frisches Obst und Gemüse anbot. Aus dem fahrenden Marktstand entwickelte sich schnell ein Unternehmen, das weit über die Grenzen Bonns als „Abels Früchte Welt“ bekannt war. Unterstützt wurde er dabei von seiner Frau Mia, die er 1957 heiratete.

Nach einem arbeitsreichen Leben starb Heinz-Egon Abels 2018, seine Ehefrau Mia 2020. Anlässlich des zweiten Todestages hätte die Familie eigentlich eine Gedenkanzeige für ihre Eltern und Großeltern im General-Anzeiger veröffentlicht. „Doch jetzt haben wir uns entschieden, dieses Geld sinnvoller einzusetzen“, erklärt Claudia Abels. Daher überwies die Familie 10 000 Euro an die Sonderaktion „Ukraine“ des GA-Weihnachtslichts. Das Geld stammt von der „Mia & Heinz-Egon Abels Hilfe e.V.“, einer privaten Initiative mit dem Ziel, auf regionaler Ebene hilfsbedürftigen Menschen zu helfen und das traditionelle Brauchtum zu fördern. „Beide waren zeitlebens sozial engagiert. Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Mitgefühl und der respektvolle Umgang mit anderen Menschen waren die Werte, die sie lebten“, erklärt Claudia Abels.

Eng verbunden mit dem GA-Weihnachtslicht

Schon immer hat die Familie zudem für die Arbeit des GA-Weihnachtslichts gespendet. Daher war allen angesichts des schrecklichen Krieges in der Ukraine klar, dass sie auch die aktuelle Sonderaktion der Hilfsinitiative unterstützen wollen. „Das Weihnachtslicht ist seit vielen Jahren eine Institution in der Stadt. Es erreicht Menschen in Bonn und der Region, die normalerweise durchs Raster fallen. Daher werden wir nicht mit einer Anzeige die Erinnerung an unsere Eltern und Großeltern wachhalten, sondern mit einer Spende an das Weihnachtslicht“, ergänzt die Tochter. Zumal die DNA der Mia und Heinz-Egon Abels Hilfe exakt der des GA-Weihnachtslichts entspricht: Beide Institutionen geben die Spenden zu 100 Prozent an Bedürftige weiter. „Was für ein hoffnungsvolles Signal in diesen schrecklichen Tagen“, freut sich Bernd Leyendecker, Vorsitzender des Vereins Weihnachtslicht, über die Entscheidung der Familie Abels, die Sonderaktion „Ukraine“ zu unterstützen.

Nicht immer reicht der gute Wille allein, um anderen zu helfen. Manchmal fehlt es an alltäglichen Dingen, um Geflüchtete in der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus aufzunehmen“, weiß Jürgen Bewermeier, Hausökonom der Steyler Missionare. Das kann beispielsweise ein Bett oder eine Kommode sein. „In solchen Fällen wollen wir schnell und unbürokratisch helfen“, erklärt er. Dafür haben Katholische und Evangelische Kirchengemeinden Sankt Augustin, Steyler Missionare sowie die Stadt Sankt Augustin eine gemeinsame Spendenaktion ins Leben gerufen, die auch vom GA-Weihnachtslicht unterstützt wird. „Mit jeder Spende wird Menschen geholfen, die vor dem Krieg in unsere Stadt geflüchtet sind“, so Bewermeier.

Die ersten Sonnenstrahlen wärmen

Draußen wärmen die ersten Sonnenstrahlen, drinnen zeigt das Thermometer knapp 16 Grad. Eine Temperatur, an die sich Karin und Rolf Becker aus Kessenich mittlerweile gewöhnt haben. Schließlich ist die Heizungsanlage in ihrem Haus am Venusberghang komplett abgeschaltet. Dafür musste der 81-Jährige nur ein einziges Knöpfchen drücken. „Bevor wir weiter Gas nutzen, das wahrscheinlich aus Russland über die Niederlande zu uns kommt und wir damit Putins Krieg finanzieren, frieren wir lieber. Von uns bekommt er keinen Cent mehr“, gibt sich der Senior kämpferisch.  Das Geld, dass sie nun durch den freiwilligen Gasboykott einsparen, werden sie an die Sonderaktion „Ukraine“ des GA-Weihnachtslichts überweisen. „Wir unterstützen die Arbeit des Weihnachtslichts schon immer. Die Hilfe für die Geflüchteten, die hier in der Region ankommen, ist uns ebenfalls sehr wichtig“, sagt Karin Becker, die gemeinsam mit ihrem Mann viele Jahre lang ein Feinkostgeschäft in Kessenich betrieben hat. „Wir geben unser Geld lieber für die Arbeit des Weihnachtslichts aus, als für die Finanzierung des schrecklichen Krieges, der so viel Leid bringt.“

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