Rheinisches Lesefest in Bonn Der Seebär darf nicht vorlesen

Bonn · Die Organisatoren müssen das Käpt’n-Book-Fest in diesem Jahr an Corona anpassen. Hanno Friedrich, der den Seebären darstellt, darf nicht wie gewohnt vorlesen.

           Freuen sich auf das Käpt‘n-Book-Lesefest: (v.l.) Sonja Vogt, Andrea Niehaus und Susanne König stellen Bücher von beteiligten Autoren vor.   Foto: Stefan Knopp

Freuen sich auf das Käpt‘n-Book-Lesefest: (v.l.) Sonja Vogt, Andrea Niehaus und Susanne König stellen Bücher von beteiligten Autoren vor. Foto: Stefan Knopp

Foto: Stefan Knopp

Vieles ist ein wenig anders beim Käpt’n-Book-Lesefest 2020. Das fängt schon bei der Pressekonferenz an, die nicht wie gewohnt in der Bundeskunsthalle, sondern im Deutschen Museum ausgerichtet wurde. Organisatorisch muss sich die Veranstaltung an Corona-Gegebenheiten anpassen. Aber eins bleibt, wie es ist: Hanno Friedrich wird weiterhin den Bücher-Seebären darstellen.

Auf sein geliebtes Bad in der Menge muss der Käpt’n aber verzichten: Er wird in diesem Jahr nicht vorlesen, sondern nur das Lesefest repräsentieren. Lesungen finden in der Zeit vom 27. September bis zum 11. Oktober trotz Corona zur Genüge statt: Insgesamt 40 Autoren stellen in 26 Städten der Region – von Bonn bis Bergisch Gladbach – Bücher vor, viele an Schulen.

Denn zu den Corona-Maßnahmen zählt auch, dass nicht wie gewohnt  ganze Schulklassen in eine Bücherei gehen, sondern die Autoren an die Schulen kommen. Weitere Schauplätze sind der Beueler Skate-Park und Burg Adendorf in Wachtberg. Dort wird ein Programm angeboten, das zum Teil unter dem Stichwort „14plus“ steht: Das sind Veranstaltungen für Jugendliche und junge Erwachsene mit dem Ziel, „die Lust am Lesen zu entwickeln“, erklärt Sonja Vogt vom Kulturamt.

Für die Lesungen an Schulen, Kindergärten oder anderen Standorten war schon in der Vergangenheit eine Anmeldung notwendig. Bei den Familienfesten ist das neu und hoffentlich eine einmalige Angelegenheit, wünschen sich die Organisatoren. Denn es dürfen auch nur die Menschen zu den Festen, die auch für Lesungen angemeldet sind. Kein fröhliches Gewimmel in der Bundeskunsthalle oder in den anderen Museen, aber auch keine langen Gesichter, wenn jemand einen Autor nicht erleben konnte. Dadurch wird das Fest nicht die beeindruckenden Besucherzahlen der letzten Jahre erreichen, sagte Vogt. „Die Feste werden klein, aber fein.“ Anmelden kann man sich über die Homepage www.kaeptnbook-lesefest.de. Dort ist auch das Programm zu finden.

Die Lesungen sind auf kleinere Gruppen zugeschnitten, im Deutschen Museum etwa dürfen zu jedem der sieben Programmpunkte maximal 40 Personen kommen. Das Frauenmuseum in Bonn und das Glasmuseum Rheinbach bieten wieder Geschichtenwettbewerbe an. Auch Autoren aus anderen Ländern sind vertreten, der Fokus liegt auf Dänemark anlässlich des deutsch-dänischen Freundschaftsjahres. 30 Jahre Deutsche Einheit wird ein Thema sein, und zum Beethoven-Jubiläum wird auch das Beethoven-Orchester seinen Beitrag leisten. Auf dem Programm stehen Theater, der Video-Stream einer Mitmach-Hörspiellesung aus der Brotfabrik, Musik und vieles mehr.

„Wir wollen ein Zeichen setzen, das kulturelle Bildung für die Menschen auch unter schwierigen Umständen da ist“, sagte Susanne König, Leiterin des Kulturamtes. Den Auftakt macht am Sonntag, 27. September, wieder das Familienfest in der Bundeskunsthalle, das dieses Jahr mit dem Kunstmuseum zusammen feiert. Mit dabei sind auch das Haus der Geschichte und das LVR-Landesmuseum, beide am 3. Oktober, das Haus der Bildung am 10. Oktober sowie das August Macke Haus am 11. Oktober. An diesem Tag läutet das Deutsche Museum unter dem Motto „Maskenball im Hühnerstall“ den Abschluss ein – der Titel bezieht sich laut Leiterin Andrea Niehaus auf das beliebte Moorhuhn-Spiel, das auch in der Ausstellung Thema ist, die sich mit Computerspiel-Kultur befasst.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort