Heiderhof und Muffendorf Der Wahlbezirk 25 - Die Siebengebirgsterrassen im Blick

BAD GODESBERG · 258 Mietwohnungen mit Platz für rund 600 Menschen, dazu noch 350 Parkplätze: Die nackten Zahlen lassen die Dimension von Bad Godesbergs größtem aktuellen Bauprojekt erahnen. Auf dem Gelände des ehemaligen Streitkräfteamts werden die Siebengebirgsterrassen entstehen.

 Auf dem Gelände des ehemaligen Streitkräfteamtes soll das Neubauprojekt "Siebengebirgsterrassen" entstehen. Die Muffendorfer fürchten zusätzlichen Verkehr.

Auf dem Gelände des ehemaligen Streitkräfteamtes soll das Neubauprojekt "Siebengebirgsterrassen" entstehen. Die Muffendorfer fürchten zusätzlichen Verkehr.

Foto: Ronald Friese

Das ist sicher, seitdem die Bezirksvertretung Mitte März ihr Okay für das Projekt gegeben hat. Sehr zum Unmut vieler Muffendorfer.

Denn dort, wo 600 weitere Bürger mit bis zu 350 Autos Platz finden sollen, da wird es zwangsläufig enger, vor allem auf den Straßen. Und gerade dort, kritisierte der Ortsausschuss, sei es in Muffendorf sowieso schon sehr voll. Und dann wäre da noch die zweite Sorge, die das geplante Projekt den Anwohnern bereitet. Die "massive Bebauung", so die Ausschuss-Vorsitzende Hilde Dörrstock, könnte Auswirkungen auf das Thema Sicherheit haben. "Das ist bislang noch nicht bei uns angekommen", sagt Dörrstock.

Doch die Ansammlung von vielen Menschen auf wenig Raum könnte dies ändern, befürchten nicht nur die Bürger, sondern auch der ein oder andere Politiker. Schon allein deshalb will man sehr genau im Auge behalten, was an der Deutschherrenstraße künftig passiert. Gleiches gilt für die Entwicklung auf dem Heiderhof. Dort droht für 2015 nach wie vor das Aus für das evangelische "Haus der Begegnung", und damit der Verlust einer wichtigen Anlaufstelle für die rund 5000 Heiderhofer. Zuletzt hatten sich hochrangige Vertreter aus den Parteien bei der evangelischen Kirche dafür stark gemacht, das Haus von Sparmaßnahmen auszunehmen.

Zumal sich manch einer auf dem Heiderhof bereits von der katholischen Kirche um einen Versammlungsraum beraubt sieht, seit der Kindergarten Anfang des Jahres ins ehemaligen Pfarrzentrum umgezogen ist. Womit man bei einem Thema angekommen ist, das sowohl Heiderhof als auch Muffendorf beschäftigt: Die Kinder- und Jugendbetreuung. In Muffendorf bemängelt Hilde Dörrstock: "Jugendarbeit findet kaum statt, es gibt keine echte Anlaufstelle." Auf dem Heiderhof fehlt es unterdessen an Kindergartenplätzen. Abhilfe soll der Umbau der Tennishalle in eine fünfgruppige Kindertagesstätte mit 83 Plätzen schaffen.

Die Kräfteverhältnisse

Der Wahlbezirk der scheidenden Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann war 2009 klar in CDU-Hand. Die Christdemokraten holten hier 42,9 Prozent, und damit mehr als doppelt so viele Stimmen wie die SPD (19,8). Eine große Vorgabe für den Kandidaten Christoph Jansen. Außer der FDP, 2009 bei elf Prozent, gehen auch die anderen Parteien mit neuer Besetzung an den Start. Die Grünen bekamen 2009 in kaum einen Bezirk weniger als die 11,5 Prozent, die es in Heiderhof/Muffendorf gab. Die Linken kamen auf 2,8, der BBB auf 7,5 Prozent.

Info

Am 25. Mai wählen die Bonner einen neuen Stadtrat. 33 Stadtverordnete werden direkt gewählt. Wir werfen in einer Serie einen Blick auf die Bad Godesberger Wahlbezirke und die Kandidaten, die dort antreten.

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