Auszeichnung für Haus der Natur Der Wald hat keine Sperrstunde

VENUSBERG. · Das Haus der Natur in der Waldau erhält die Auszeichnung „Projekt des Monats“ der Vereinten Nationen. Besonders sein Bildungsprogramm kommt gut an.

 Heike Hückesfeld (l.) vom Haus der Natur freut sich mit Ministerialdirektorin Christiane Paulus über die Auszeichnung der Vereinten Nationen.

Heike Hückesfeld (l.) vom Haus der Natur freut sich mit Ministerialdirektorin Christiane Paulus über die Auszeichnung der Vereinten Nationen.

Foto: Matthias Lorenz

Ein Jahrzehnt lang, von 2011 bis 2020, wollte die UN mit der Dekade die Wichtigkeit des Schutzes der biologischen Vielfalt in den Mittelpunkt stellen. „In dieser Zeit haben wir eine Fülle von Projekten ausgezeichnet“, erklärt Christiane Paulus, Ministerialdirektorin beim Bundesumweltministerium und Mitglied der interdisziplinären Jury, welche entschied, das Haus der Natur auszuzeichnen.

Das Haus der Natur habe dabei besonders überzeugt, weil seine Bildungsangebote viele Akteure und Altersgruppen ansprächen und die Projekte langfristig angelegt seien, so Paulus. „Wir haben außerdem den Eindruck, dass die Menschen während Corona die Natur vor Ort wieder mehr schätzen lernen.“ Deswegen passe die Auszeichnung zum jetzigen Zeitpunkt gut.

Nachdem die Einrichtung nach Umbauarbeiten im Sommer 2019 wieder eröffnet hatte, hatten sich die Mitarbeiter um Leiterin Heike Hückesfeld 2020 darauf gefreut, ein erstes ganzes Jahr im renovierten Haus der Natur zu arbeiten. Dem machte Corona einen Strich durch die Rechnung. „Deswegen ist es schön, dass unsere ganze Arbeit nun rückwirkend ausgezeichnet wurde“, sagt Hückesfeld. „Wir sehen damit unser Konzept bestätigt.“

Dieses Konzept ist darauf ausgerichtet, die Menschen neugierig auf die Natur zu machen. Neben einer Dauerausstellung setzt das Haus der Natur dabei vor allem auf Bildungsangebote und Workshops für verschiedene Altersgruppen. „Dadurch wollen wir den Kindern und Jugendlichen vermitteln, welche Vielfalt wir vor Ort in der Natur haben, aber auch, wie schützenswert diese Vielfalt ist“, erklärt Hückesfeld. Dabei müsse man darauf achten, altersgerecht Wissen zu vermitteln. So mache man jüngere Kinder eher darauf aufmerksam, wie man im Alltag Strom sparen kann, während man mit Jugendlichen zum Beispiel auch über den Kleiderkonsum spreche.

Doch wegen der derzeitigen Corona-Bestimmungen muss auch das Haus der Natur im November für die Öffentlichkeit geschlossen bleiben. Über wöchentliche Videos versucht die Einrichtung, weiterhin Wissen zu vermitteln. „Ich denke, dieses Angebot wird sehr gut angenommen“, so Hückesfeld. Rund 5000 Aufrufe erziele man pro Video allein auf Facebook. Trotzdem hoffe sie natürlich, das Haus der Natur im Dezember wieder öffnen zu können.

Derweil geht auch die UN-Dekade Ende 2020 zu Ende. Ab 2021 wird mit einer neuen Dekade ein neuer Fokus gelegt. Dann soll die Wiederherstellung der Natur im Mittelpunkt stehen.

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