Retro-Spiele-Festival Deutsches Museum in Bonn schwelgt in der Computer-Spiele-Nostalgie

Bonn · Das Deutsche Museum in Bonn zeigt am Wochenende im Retro-Spiele-Festival alte Konsolen, Spiele und Computer. Hier können die Besucher noch einmal in den Anfängen der Computer-Spiele-Welt versinken.

Retro-Spiele-Festival: Deutsches Museum in Bonn schwelgt in der Computer-Spiele-Nostalgie
Foto: Sofia Grillo

Wer heute Lust auf ein digitales Spiel hat, schaltet bloß sein Smartphone an und kann dort unter unzähligen Apps wählen, die die Zeit vertreiben, bunte Welten zeichnen oder die Geschicklichkeit üben. Doch so einfach war es natürlich nicht immer, wie eine Wanderausstellung im Deutschen Museum Bonn zeigt: Das Retro-Spiele-Festival am Samstag und Sonntag stellt alte Konsolen und Spiele, die ersten Computer und jede Menge Nostalgie aus. Hier können die Besucher noch einmal in den Anfängen der Computer-Spiele-Welt versinken – sich entweder in die eigene Jugend oder die der Eltern zurückversetzen lassen und sich an eine Zeit erinnern, in der ein neues Spiel oder eine neue Konsole noch etwas ganz besonderes waren.

Die Retro-Spiele hat René Meyer aus Leipzig aus der eigenen Sammlung mitgebracht. Nicht nur er ist dem Reiz der Retro-Spiele verfallen. Bei den Besuchern sieht er: „Die Erwachsenen kennen die Spiele aus der eigenen Jugend. Sie bevorzugen vor allem die bekannten Spiele wie Super-Mario oder Streetfighter. Doch auch Kinder finden Gefallen an den alten Spielen – ganz einfach, weil sie gut sind.“ Meyer geht zu einem Computer, auf dem das Spiel Pacman läuft.

„Die Spiele sind leicht zugänglich. Selbst die kleinsten Kinder verstehen sofort, wie man sie spielt und wissen dabei meistens gar nicht, dass das Spiel schon 50 Jahre alt ist“, erklärt Meyer den Reiz von Pacman, in dem man in einem Labyrinth als kleines Gesicht Punkte essen und Geistern ausweichen muss. René Meyer weist gerne daraufhin, dass die simplen Spiele von damals noch heute in als Smartphone-Spiele adaptiert werden.

Meyer: „Die Spiele waren der Motor für technische Entwicklung. Für sie wurden beispielsweise immer bessere Grafik-Chips entwickelt, die dann auch etwa für Fahrkartenautomaten verwendet werden konnten. Oder der immer weiter gewachsene Arbeitsspeicher auf Computern ist den Spielen zu verdanken.“ Unter anderem wegen dieses Aspektes, hat das Deutsche Museum Bonn Meyer und seine Konsolen nach Bonn geholt, sagt der Ausstellungskurator, Ralph Burmester.

In seiner neuen Ausrichtung ist das Museum zum Erlebnisort für Künstliche Intelligenz geworden und schlägt mit dem Retro-Spiele-Festival einen Bogen von den Anfängen der digitalen Welt zu den Chancen und Herausforderungen der daraus entstandenen Künstlichen Intelligenz. Eigentlich sollte die Ausstellung von Meyer schon viel früher zum Museumsmeilenfest nach Bonn kommen, was aber vor rund eineinhalb Jahren aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen musste. Nun nutzte das Deutsche Museum auch den Anlass seines 26. Geburtstages, um die Retro-Spiele dennoch zeigen zu können.

Und davon gibt es jede Menge zu sehen: Konsolen wie die NES aus den Achtzigern, der Supernintendo aus den Anfängen der Neunziger, der Gamecube aus den Anfängen der Zweitausender oder Sega-Konsolen stehen hier den Besuchern mit ihren bekanntesten Spielen bereit. Zudem hat Meyer einen Achtzigerjahre-Raum eingerichtet, in dem alte Filmplakate die Wände zieren, VHS-Kassetten und alte Zeitungen Nostalgie wecken.

Hier finden sich auch Computer aus der DDR, die damals nur für den eigenen Markt hergestellt wurden sowie der Commodore 64 (C64), ein Computer, der aufgrund seiner seiner Erschwinglichkeit in sehr vielen Haushalten Einzug erhielt. Im Achtzigerjahre-Raum sind Michael Friester und sein zehnjähriger Sohn Karl angekommen, um die Konsolen und ihre Spiele auszuprobieren. Karl kennt einige Konsolen wie den Nintendo 64 oder den Super-Nintendo von Zuhause und sagt: „Die alten Spiele machen mir sogar noch mehr Spaß als die neuen.“ Für seinen 41-jährigen Vater bedeutet das Zocken mit dem Sohn im Deutschen Museum vor allem Nostalgie. Er weiß noch: „Als ich damals meinen eigenen Gameboy oder meinen Supernintendo bekommen habe, war das schon etwas ganz besonderes.“

Die Retro-Spiele können noch am Sonntag von 10 bis 17 Uhr im Deutschen Museum Bonn, Ahrstraße 45, ausprobiert und besichtigt werden.

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