Kanalsanierung in der Weberstraße Die 100 Jahre alten Rohre haben ausgedient

BONN · "Da kommt er", sagt einer der Arbeiter erfreut, der an der Kanalsanierung an der Kreuzung Bonner Talweg/Weberstraße beteiligt ist. Auch Tiefbauamtsleiter Peter Esch atmet tief durch, als er gegen 9.30 Uhr den nahenden Tieflader mit einem gigantischen Kanalrohr auf sich zufahren sieht.

"Da kommt nun das erste von insgesamt drei Teilen an. Wir wollen heute auf einer Länge von rund 32 Metern Kanalrohre einheben. Das erste Teilstück sollte eigentlich um 7 Uhr verbaut werden, der Baukran steht schon seit 6 Uhr hier. Irgendwas ist da aber in der Logistik schief gelaufen", erklärt Esch.

Das Tiefbauamt der Stadt Bonn lässt seit dem 22. Juni den mehr als 100 Jahre alten Kanal in der Weberstraße sanieren - der Zahn der Zeit nagte ordentlich an dem Abwassersystem, weshalb nun eine Modernisierung nötig wurde. Autofahrer werden einspurig an der Baustelle vorbeigeführt, ein Busersatzverkehr ersetzt die Straßenbahnen, die während der Bauarbeiten nicht fahren können.

Für den Tieflader wurde zuvor eine Fläche direkt an der Baugrube freigehalten. Zielsicher und schnell parkt der Fahrer sein Gefährt und hilft den Bauarbeitern das rund 20 Tonnen schwere Kanalrohr an den Stahlseilen des Kranes zu befestigen. "Die Rohre haben einen Durchmesser von rund 2,40 Meter und werden auf einer Länge von insgesamt 180 Metern zwischen dem Bonner Talweg und der Prinz-Albert-Straße unter die Erde gebracht.

Der zweite Bauabschnitt beginnt im Februar 2016 und ist bis Februar 2017 geplant", so Esch. Die gigantischen Rohre verschwinden relativ schnell in der Baugrube - dennoch: Es ist Millimeter-Arbeit, die von den Arbeitern volle Konzentration erfordert. Später wird ein Rohr sogar noch einmal umgelegt. Eine Aktion, die für Aufsehen sorgt. Viele Passanten bleiben stehen und schauen dem Treiben in der Weberstraße zu.

"Mit der Sanierung schaffen wir im Kanal auch einen Stauraum für Starkregenereignisse. In der Weberstraße können dann rund 1620 Kubikmeter Mischwasser aufgenommen werden - das entspricht rund 13.500 Badewannenfüllungen", weiß der Leiter des Tiefbauamtes. Die Gesamtkosten der Arbeiten belaufen sich auf 2,8 Millionen Euro - der erste Bauabschnitt schlägt mit 386.750 Euro zu Buche. "Wir sind voll im Zeitplan und die Kosten können eingehalten werden", betont Esch.

Die Sanierung

Die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes in der Weberstraße ist für Anfang September geplant. Die Straßenbahnen werden ab Mittwoch, 12. August, wieder fahren. Der Gleisrost der Straßenbahnen wurde dafür ausgebaut und wird später wieder eingehoben. Bis dahin pendeln Busse zwischen dem Quirinusplatz in Dottendorf und dem Hauptbahnhof.

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