Rheinaue in Bonn Die Bierbörse wartete mit 700 Sorten auf

BONN · Die Auswahl war groß: Mehr als 700 Biersorten konnten in der Rheinaue getestet werden, die sich anlässlich der 17. Bonner Bierbörse drei Tage lang in einen großen Biergarten verwandelt hatte.

Teilnehmer unter anderem aus Berlin, Dresden, Belgien, Polen und Tschechien boten verschiedene Sorten ihres eigenen Gebräus an, allein acht verschiedene Biersorten konnten an einem belgischen Stand gekostet werden.

An diesem gab es gleich noch ein wenig Knabberzeug dazu: "Wir wollen hier ein belgisches Café darstellen", sagte Garcon Michael Schindler und fügte hinzu: "In belgischen Cafés gibt es rund acht bis zehn verschiedene Biersorten. Dort ist Bier ein Genussmittel und wird auch nachmittags getrunken wie hier Kaffee".

Zudem wird jede Biersorte an Michael Schindlers Stand in einem anderen Glas serviert. Auch das ist ein typisch belgisches Ritual.

Wer sein Bier lieber aus der Flasche trinken wollte, ging zum "Haus der 131 Biere": Dort reihten sich Dutzende von Flaschen nebeneinander, stets mit einem Vermerk, aus welchem Land sie stammen. So stand neben dem Savanna Cider aus Südafrika (kein Bier, sondern ein spritziger Apfelschaumwein) ein Tiger Beer aus Singapur.

USA, Vietnam und Venezuela waren nur drei von vielen weiteren Herkunftsländern. Für Manfred Meurer und Kerstin Henk aus Bad Godesberg war dies weniger interessant: Sie saßen in einem der vollen Biergärten und genossen ihr Köstritzer: "Das trinken wir schon seit Jahren hier auf der Bierbörse", erklären die beiden. Das große Fest in der Rheinaue besuchen sie, um "einfach mal mit anderen zu chillen, Musik zu hören und Spaß zu haben".

Spaß hatten die Gäste auch auf dem Bierkarussell, das am frühen Abend zur Partyzone erklärt wurde. Einige neugierige Gäste zog es aber doch lieber von Stand zu Stand, beziehungsweise von Biergarten zu Biergarten. So entdeckten sie Angebote der ältesten Klosterbrauerei der Welt, dem Weltenburger Kloster, oder ließen sich auf Experimente wie Pfirsich-Bier mit Sekt ein.

An einem Mittelalterstand gab es Honigbier aus Keramik-Bechern, nebenan wurde Bio-Bier mit Zutaten aus biologischem Anbau angeboten. "Die Leute fragen immer, ob in Bio-Bier auch wirklich Alkohol drin ist", berichtet Veranstalter Werner Nolden, der die Frage stets bejahen kann.

Die Privatbrauerei Bischoff hat zu Ehren des 2002 verstorbenen Fußballnationalspielers Fritz Walter ein nach dem Sportler benanntes Bier gebraut, das erstmals auf der Bierbörse angeboten wurde: "Wir wollen immer wieder was Neues präsentieren", sagte Nolden. Deshalb werden auch jedes Jahr rund 20 Prozent neue Teilnehmer zur Bierbörse eingeladen.

Spezielle Biere unter der Lupe

Fritz Walter Bier: naturtrübes, spritziges Bier mit feiner Hopfennote gebraut - mit Vitaminen, Eisen und Mineralien angereichert. 4,7 Prozent Alkoholgehalt.

Hoegaarden: Weissbier aus der gleichnamigen Gemeinde in der belgischen Provinz Flämisch Brabant. Neben Gerstenmalz auch mit Rohweizen vergoren, ungefiltert, mit Koriander und Orangenschalen verfeinert, 4,5 Prozent Alkoholgehalt.

Steinbrecher: Landbier mit fünf verschiedenen Malzsorten, nach altem Rezept mit einer Stammwürze von 11,5 Prozent eingebraut, 4,8 Prozent Alkoholgehalt, Farbe: Bernsteinfarben.

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