Weihnachtsmarkt 2013 Die Eislaufbahn hat ausgedient

Bonn · Der Winter verschwindet langsam, doch die nächste Diskussion um den Weihnachtsmarkt 2013 kommt bereits in Gang: Die Stadt Bonn will nach GA-Informationen gravierende Änderungen bei der Veranstaltung umsetzen.

 Aufbau der Eisbahn auf dem Friedensplatz 2009: Geht es nach der Stadt, soll es sie nicht mehr geben.

Aufbau der Eisbahn auf dem Friedensplatz 2009: Geht es nach der Stadt, soll es sie nicht mehr geben.

Foto: Volker Lannert

So soll es künftig auf dem Friedensplatz keine Eislaufbahn mehr geben, womit auch die beliebte Bönnsch-Almhütte keine Genehmigung mehr erhielte. An den frei werdenden Platz der Eislaufbahn soll die Glühwein-Pyramide ziehen, die bisher immer ein Stück weiter vor dem T-Punkt stand.

Das sieht der neue Gestaltungsplan vor, der am Dienstag, 9. April, in der Bezirksvertretung Bonn zur Diskussion steht, und zwar unter Ausschluss der Öffentlichkeit. In dem Plan ist auf dem bisherigen Platz der Eislaufbahn ein großes Ausschankgeschäft verzeichnet - der "Engel-Treff" der Schaustellerfamilie Kipp.

Im städtischen Presseamt bestätigte man das im Prinzip. "Das ist eine der Überlegungen zum Weihnachtsmarkt", sagte eine Sprecherin auf Anfrage des GA. Das letzte Wort dazu haben die Bezirkspolitiker. Allerdings ist es der Stadt unangenehm, dass ihr Vorschlag schon jetzt die Runde macht, weil sie mit den Beschickern erst dann sprechen will, wenn der Beschluss in trockenen Tüchern ist. Nachdem die Entscheidung gefallen sei, könne man mehr sagen, hieß es.

Die Eislaufbahn nicht mehr neu auszuschreiben, fände Betreiber Kurt Klein (Brauhaus Bönnsch) ausgesprochen schade. Allerdings nicht aus finanziellen Gründen. "Das ist das einzige nicht-kommerzielle Event auf dem Weihnachtsmarkt", sagt er. "Wenn es das nicht mehr gibt, ist alles dem Kommerz geopfert worden, und es gibt keine Attraktion mehr, die kein Geld kostet." Das Laufen sei kostenlos gewesen, und Eltern hätten dort ihre Kinder während ihres Einkaufs beschäftigen können. Was das Finanzielle angeht, sagt Klein: "Die Bahn kostet mich jedes Jahr 70.000 bis 80.000 Euro, dieses Geld hat jeder andere Glühweinstand in seiner Kasse."

Auch die Betreiberin des "Engel-Treffs", Schaustellerin Claudia Kipp, ist nicht begeistert von dem Plan. "Ich weiß nicht, ob es für uns an einem neuen Platz besser oder schlechter würde", sagt sie. "Aber im ersten Moment halte ich da nicht viel von, sondern würde lieber an unserem alten Stammplatz bleiben."

Dabei scheint der neue Gestaltungsplan genau deshalb angefertigt worden zu sein. Denn genau vor Kipps beliebter Glühweinbude stehen regelmäßig Trauben von Menschen. Diese behindern zum Teil den Lieferverkehr in der Innenstadt. Und außerdem haben sich nach GA-Informationen einige Betreiber von Handwerkerständen auf dem Friedensplatz beschwert, sie seien durch die Menschenmassen am "Engel-Treff" quasi vom restlichen Weihnachtsmarkt abgehängt.

Sollte die Eislaufbahn vom Friedensplatz verschwinden, heißt das nicht, dass es keine Möglichkeit mehr für Kufenfans gibt, ihr Hobby auszuüben. Die Eisbahn im Stadtgarten am Alten Zoll, die dort erstmals aufbaute, nachdem sie vorher jahrelang am Museumsplatz ihren Standort hatte, könnte die Lücke schließen.

Zumal sie von ihren Ausmaßen her deutlich größer ist. Betreiber Otmar Kaiser hatte bereits gleich nach dem Abbau der Bahn Ende Januar mitgeteilt, dass er auch in der kommenden Saison plant, die Bahn wieder an der Adenauerallee aufzubauen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort