Die FDP pocht im Rhein-Sieg-Kreis lautstark an die Tür der CDU

Weiter Schwarz-Grün oder wieder Schwarz-Gelb? Siegburger Ergebnisse ließen auf sich warten

Die FDP pocht im Rhein-Sieg-Kreis lautstark an die Tür der CDU
Foto: Holger Arndt

Rhein-Sieg-Kreis. Mit den 43,0 Prozent, die die Christdemokraten am Sonntag bei der Wahl des Kreistages holten, fuhr die CDU an Rhein und Sieg eines ihrer schlechtesten Ergebnisse überhaupt ein.

So werden sich Landrat Frithjof Kühn, der mit respektablen 52,7 Prozent und deutlichem Abstand vor seinen Herausforderern wieder gewählt wurde, Parteichef Andreas Krautscheid und Fraktionschef Dieter Heuel wie schon 2004 nach einem Partner umsehen müssen.

Während bei der CDU einige Signale in Richtung der gar nicht unwilligen Grünen deuten, pochte FDP-Kreischef Gerhard Papke schon am Sonntagabend lautstark an die Türen der CDU.

Schwarz-Grün im Kreistag müsse beendet werden, forderte er und meinte damit gleichzeitig, dass die Zeit für Schwarz-Gelb reif sei. Den Verlust der CDU von 6,2 Prozent nannte er einen Erdrutsch. Der könne sich wiederholen, "falls die CDU so weiter macht".

Wenig Grund zur Freude hatte SPD-Fraktionschef Sebastian Hartmann. Aber: "Das Wahlergebnis ist keine Katastrophe. Als guter Demokrat sehe ich den klaren Wählerauftrag, aber wir danken Achim Tüttenberg für sein persönliches Engagement." Die Union hat klar abgegeben, die SPD leicht, "aber wir werden unsere Inhalte weiterhin nicht von Wahlergebnissen abhängig machen."

Genervt waren viele am Wahlabend im Kreishaus: "Typisch Siegburg", hieß es immer wieder. Denn aus dem nur wenige 100 Meter entfernten Rathaus der Kreisstadt gingen die Uhren mal wieder anders als im restlichen Kreisgebiet. Frei nach dem Motto "Was interessiert uns der Rest der Welt", lieferten die Siegburger die ausgezählten Ergebnisse der Bürgermeisterwahl statt der Vorgabe zu folgen, dass zuerst die Landrats- und dann die Kreistagsstimmen ermittelt werden müssen.

"Ich müsste mich noch mal schlau machen, ob das Konsequenzen haben kann", überlegte Kreis-Wahlleiterin Annerose Heinze. Denn für sie steht fest: "Das ist nicht in Ordnung." Zumal es sich bei diesem Regelverstoß nicht um einen einmaligen Vorfall handelt.

Die Siegburger sind schon dafür bekannt, alle Vorschriften, aber auch Ermahnungen in den Wind zu schlagen. Und dem Vernehmen nach soll es sogar am Sonntag noch Rundrufe in den Wahllokalen gegeben haben, in denen die vorgeschriebene Reihenfolge der Auszählung auf den Kopf gestellt worden sei.

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