Interview mit Stefan Dahlmanns „Die Gebäudehöhen sind vergleichsweise moderat“

Bonn · Immobilienökonom Stefan Dahlmanns (38) ist NRW-Niederlassungsleiter des Investors formart GmbH sowie Geschäftsführer der west.side GmbH. Mit ihm sprach Andreas Baumann.

Ein neues Wohnquartier auf einer Industriebrache: Was hat formart an diesem Projekt gereizt?

Stefan Dahlmanns: Bonn ist für uns eine der attraktivsten Städte in NRW. „west.side“ ist auch nicht unser erstes Projekt in der Stadt. In Plittersdorf haben wir Wohnungen gebaut, und aktuell engagieren wir uns bei einem attraktiven Projekt am Schumannhaus mit enger Beteiligung der Nachbarschaft. Aber es bietet sich natürlich nur selten die Möglichkeit, ein so großes Entwicklungsgebiet für ein ganzheitliches und urbanes Quartier zu nutzen. Außerdem überzeugte uns das innenstadtnahe Areal durch seinen historischen Immobilienbestand, den wir an geeigneter Stelle erhalten werden.

Der Mangel an Sozialwohnungen wird in Bonn heiß diskutiert. Wie viele solcher Wohnungen sichern Sie der Stadt zu?

Dahlmanns: Auf dem „west.side“-Areal sind 2200 Quadratmeter für geförderten Wohnungsbau geplant. Weitere Einheiten entstehen auf dem zweiten Entwicklungsabschnitt „Am Vogelsang“.

Bauland ist knapp in Bonn, also wird eng bebaut. Wie dicht wird die Bebauung bei Ihnen sein?

Dahlmanns: Bei der Entwicklung der „west.side“ wurde Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis von bebauten und unbebauten Stadträumen gelegt. Wobei der Leitgedanke eines urbanen Quartiers durch das Wechselspiel von offenen und geschlossenen Gebäudestrukturen unterstrichen wird. Die Gebäudehöhen sind mit durchschnittlich vier bis fünf Geschossen vergleichsweise moderat.

Welche Art von Gewerbe stellen Sie sich vor?

Dahlmanns: In erster Linie wollen wir gewerbliche Nutzungen ansiedeln, die einen Mehrwert für das Quartier bieten und die Wohnnutzung nicht beeinträchtigen. Da wir aktuell auf der Basis des Bebauungsplans den detaillierten Nutzungsmix ausdifferenzieren, steht noch nicht final fest, welche Art von Gewerbe realisiert wird.

Sie wollen die weit verbreiteten Staffelgeschosse nicht – warum?

Dahlmanns: Wir lehnen Staffelgeschosse nicht kategorisch ab, finden aber reine Vollgeschosse, wie bei „west.side“ geplant, aus stadträumlicher Sicht sehr spannend. Das bietet uns die Möglichkeit, klare Raumkanten und eindeutige Kubaturen auszuformen.

Gibt es schon Anfragen von Mietern oder Käufern?

Dahlmanns: Ja, wir haben viele Anfragen von potenziellen Miet- und Kaufinteressenten, die wir gerne entgegennehmen. Aufgrund des notwendigen Planungsvorlaufs dauert es noch ein wenig, bis wir konkrete Angebote machen können.

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