Frauenmuseum Bonn Die Geschichte der Frau in den Religionen

BONN · Unterdrückt, als unrein stigmatisiert, ausgegrenzt, als Hexen verfolgt: Die Geschichte der Frauen in den Weltreligionen ist geprägt von fehlender Gleichberechtigung.

 Bonn war einst Zentrum des Matronenkults, erklärt Marie-Louise Kreiss, Mitarbeiterin der Ausstellung.

Bonn war einst Zentrum des Matronenkults, erklärt Marie-Louise Kreiss, Mitarbeiterin der Ausstellung.

Foto: Barbara Frommann

Bis heute ist das Thema brisant, wie das Verbot der Frauenordination in der katholischen Kirche und anderen Glaubensgemeinschaften zeigt. Gestern eröffnete das Frauenmuseum die Ausstellung "Evo", die bis zum 10. November die Rolle der Frau in den Weltreligionen zeigt.

90 Künstlerinnen haben sich in vielfältigen Werken mit ihrer jeweils eigenen Kultur auseinandergesetzt. Der Titel "Evo" steht für Evolution, die sich in den Religionen zur Rolle der Frau beobachten lasse. Außerdem spiele der Begriff auf die biblische Frauenfigur der Eva an. Begleitend zur Ausstellung präsentiert das Museum ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen, Diskussionen und weiteren Veranstaltungen. Schirmherrin ist die bekannte Theologin Uta Ranke-Heinemann.

"Das Thema ist gewaltig und hat solche Auswirkungen und Brisanz, so dass wir es einfach aufgreifen mussten", sagt Marianne Pitzen, Direktorin des Frauenmuseums. Auf drei Ebenen verteilen sich die Kunstwerke, die immer wieder Motive aufgreifen wie Göttinnen, Madonnen und Engel. In einer beeindruckenden Bandbreite an Skulpturen, Gemälden, und Installationen verarbeiten die Künstlerinnen auch kritische Aspekte wie Reinheit versus Unreinheit oder Sexualität.

"Es sind viele eigenwillige Interpretationen dabei", verrät Pitzen. Eine Hinführung zum Thema mit besonderem regionalen Bezug erwartet den Besucher gleich am Anfang der Ausstellung. Am Beispiel Bonns wird die über 2000 Jahre lange "Evolution" der Rolle der Frau in der Religion dargestellt. "Bonn war einmal ein Zentrum des Matronenkultes", erklärt Marie-Luise Kreiss, Mitarbeiterin der Ausstellung. "Erst mit dem Monotheismus begann eine Abwertung des Weiblichen, bis es im Christentum schließlich aus dem Gottesbild verschwand."

Rahmenprogramm

Freitag ,16. August, 16 Uhr:

"Die Rolle der Frau im Netz von Wirtschaft und Religion", Vortrag von Helene Schwarz

Sonntag, 18. August, 15 Uhr: "Als Göttin verehrt - als Frau missbraucht" - Devadasis in Indien,

Vortrag von Elvira Greiner

Sonntag, 25. August, 15 Uhr: "Vielfalt der Religionen in Bonn, Vortrag von Michael Schmiedel

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