Gespräch in Bonn Die Jahrhundertflut aus persönlicher Perspektive

Bonn · GA und Literaturhaus Bonn laden zum Podiumsgespräch über die Jahrhundertflut vor einem Jahr an Ahr und Swist. Landrätin Cornelia Weigand, Einsatzkräfte und Reporter berichten über die dramatischen Stunden.

 Zum NRW-Pressefoto des Jahres 2021 hat der düsseldorfer Landtag das Foto von GA-Fotograf Benjamin Westhoff gekürt. Er hat einen Mann fotografiert, der nach der Flut in Bad Münstereifel Schlamm aus seinem Keller bringt.

Zum NRW-Pressefoto des Jahres 2021 hat der düsseldorfer Landtag das Foto von GA-Fotograf Benjamin Westhoff gekürt. Er hat einen Mann fotografiert, der nach der Flut in Bad Münstereifel Schlamm aus seinem Keller bringt.

Foto: Benjamin Westhoff

Wie hat Cornelia Weigand als Bürgermeisterin von Altenahr die Flutnacht erlebt? Damals, vor einem Jahr, als der Starkregen eine Hochwasserwelle entstehen ließ, die Menschen, Häuser und Autos mitriss. Was denken der Feuerwehrmann Markus Zettelmeyer und der GA-Blaulichtreporter Axel Vogel über ihre damaligen Einsätze in Rheinbach und der Voreifel? Welches Szenario hat GA-Landespolitikredakteur Bernd Eyermann vor Augen, der die Untersuchungsausschüsse zur Flutkatastrophe in Düsseldorf und Mainz verfolgt und zahlreiche Aussagen von verantwortlichen Politikern zu Papier gebracht hat?

Antworten auf diese Fragen liefert das Podiumsgespräch am Dienstag, 30. August, ab 19.30 Uhr im Haus der Bildung in Bonn. Anlässlich der GA-Buchveröffentlichung „Die Jahrhundertflut – Chronik einer Katastrophe“ spricht Redakteur Jörg Manhold mit wichtigen Augenzeugen über die dramatischen Stunden an Ahr und Swist.

Erinnerungen an den Rettungseinsatz

Es hatte über Tage geregnet, als sich am 14. Juli 2021 über Voreifel und Ahrtal ein Starkregengebiet festsetzte, das die Pegel der Flüsse und Bäche dramatisch ansteigen ließ. Auch Talsperren liefen über. Schließlich wälzte sich eine Hochwasserwelle durch die Ortschaften, die alles mitriss, was sich ihr in den Weg stellte. In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz kamen insgesamt 180 Menschen ums Leben, Tausende Häuser wurde zerstört, die Landschaft teilweise völlig verändert, der Schaden geht in die Milliarden.

Riesengroße Hilfsbereitschaft

Was folgte, war eine große Hilfsbereitschaft. Aus vielen Teilen der Republik kamen Helfer ins Ahrtal, um anzupacken beim Wiederaufbau. Allerdings zeigt sich, dass das alles nicht so schnell geht wie erhofft. Noch immer stehen Ruinen wie am ersten Tag in der Landschaft, und es wird noch viele Jahre dauern, bis die letzten Zeichen der Flut beseitigt sein werden. Parallel ist auf politischer Ebene vielfach die Frage gestellt worden: Hätte man früher und eindringlicher warnen können, ja müssen? Und wie rüsten wir uns für die Zukunft, damit die offensichtlichen Boten des Klimawandels nicht mehr eine solch tödliche Zerstörungskraft entfalten?

Buchveröffentlichung des General-Anzeigers

Die Buchneuerscheinung des General-Anzeigers und des Lempertz-Verlages im Großformat zeigt die eindrücklichsten Fotos und Reportagen der General-Anzeiger-Journalisten aus den Tagen der Flut. Das Buch versteht sich als Dokument eines einmaligen und tiefgreifenden Ereignisses, das die Region in großen Teilen für immer verändert hat. Enthalten sind Vorher-Nachher-Aufnahmen, Luftbilder und persönliche Ansichten. Im Text ist der Flut-Ticker der ersten Tage ebenso festgehalten wie das Tagebuch eines GA-Mitarbeiters. man

In Kooperation mit dem Literaturhaus Bonn und dem Lempertz-Verlag lädt der General-Anzeiger für Dienstag, 30. August, ab 19.30 Uhr zum Podiumsgespräch in den großen Saal des Hauses der Bildung am Bottlerplatz. Karten sind im Vorverkauf für 12 Euro, ermäßigt 6 Euro über Bonnticket zu haben. An der Abendkasse kostet der Eintritt 14 Euro, ermäßigt 8 Euro. Die Einnahmen kommen der Fluthilfe der Spendenaktion General-Anzeiger Weihnachtslicht zugute. Tickets unter 02 28/50 20 10 und an den Vorverkaufsstellen von Bonnticket.

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