Künstlerduo bei „Noise Performance“ Die Krachmacher vom Dienst

Bonn · Verschiedene Kunstformen werden am Wochenende bei der „Performance Weekend“ in der Schaumburg gezeigt. Dabei warten zahlreiche Überraschungen.

 Feinjustierung an der "Noise Performance": Blanca Barbar und Alexander Borisovich Gurko während ihrer "Noise Performance", für die sie eine Bohr- und Flexmaschine benutzen.

Feinjustierung an der "Noise Performance": Blanca Barbar und Alexander Borisovich Gurko während ihrer "Noise Performance", für die sie eine Bohr- und Flexmaschine benutzen.

Foto: Maximilian Mühlens

Mit einer Bohrmaschine bohrt man Löcher in eine Wand, mit einer Flexmaschine flext man unebene Flächen ab. Dass dabei Geräusche entstehen, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Die meist sehr lauten Geräusche findet niemand wirklich schön – erst recht nicht der eigene Nachbar, wenn man zu Hause mit den genannten Maschinen hantiert.

Dass die beiden Krachmacher aber auch sehr melodische und sogar überraschende Geräusche produzieren können, bewiesen gestern Nachmittag Blanca Barbat und Alexander Borisovich Gurko mit ihrer „Noise Performance“ in der Bonner Schaumburg. „Wir spielen auf Elektromaschinen, die mit Tonabnehmern verbunden sind. Die Geräusche bearbeiten wir dann zusätzlich noch mit Reglern“, erklärte Borisovich. Dabei leitet er seine Mitspielerin Blanca Barbat an. Auch dann, wenn sie die Flexmaschine zu schnell bedient und der Ton zu einseitig ist.

Beim „Performance Weekend“ in der Schaumburg, einem großen Bonner Atelier, können Künstler ihren Ideen freien Lauf lassen. „Zu diesem Wochenende hatten Blanca und ich die Idee. Wir beide haben Bildhauerei studiert und wollten Künstlern einen Raum für ihre Kunst und vor allem für ihre Ideen geben“, erklärte Mitorganisatorin Argia Helen Wehner. Dabei gehe es vor allem darum, dass spontane Ideen sofort umgesetzt werden können. Bühnenelemente wie Vorhänge und Abtrennungen stehen in unmittelbarer Nähe, sodass Künstler aber auch Besucher spontan etwas aufführen können.

Der Raum ist in mehrere Boxen unterteilt, in jeder dieser Box wird etwas anderes gezeigt. Feste Programmelemente wie Fußjonglage, die beschriebene Noise-Performance, Tanztheater oder auch Jam-Sessions werden aufgeführt. „Wie das Wochenende wird und was uns alles erwartet, wissen auch wir nicht. Es ist ein Experiment“, gibt Wehner mit einem Lachen zu. Wichtig sei den beiden jungen Bildhauerinnen aber, dass ihre Veranstaltung die große Vielfalt von Bewegungen, Gedanken, Musik und Objekten widerspiegelt. Regeln gibt es keine, jeder kann das aufführen, was er gerne möchte.

Das „Performance Weekend“ geht heute in der Schaumburg, Hochstadenring 49a, ab 16 Uhr weiter. Der Eintritt ist frei, es wird eine Spende in Höhe von fünf Euro erbeten.

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