Die Lücke ist zu - und die Kennedybrücke jetzt 26,80 Meter breit

Der letzte Stahlträger sitzt - Die Brücke ist 3 200 Tonnen schwerer als früher - Tag und Nacht wird nun geschweißt

  Am Haken:  Der 430 Tonnen schwere Stahlträger auf seinem Weg an die Brücke. Er ist mit 90 Meter fast so lang wie ein Fußballplatz und mit 7,20 Metern so hoch wie ein Einfamilienhaus.

Am Haken: Der 430 Tonnen schwere Stahlträger auf seinem Weg an die Brücke. Er ist mit 90 Meter fast so lang wie ein Fußballplatz und mit 7,20 Metern so hoch wie ein Einfamilienhaus.

Foto: Max Malsch

Bonn. Die letzte Lücke ist geschlossen, die Verbreiterung vollbracht: Mit dem Einbau des letzten Stahlträgers hat die Kennedybrücke am Montag an allen Stellen ihre neue Breite von 26,80 Metern erreicht - und ist damit exakt 8,80 Meter breiter als früher.

Schon am Wochenende waren die beiden Schwimmkräne und der Transportponton miteinander vertäut und das 430 Tonnen schwere Stahlbauteil an den Haken genommen worden. Dennoch ist noch einmal Spannung angesagt, als die Kräne am Montag um 11.30 Uhr synchron damit beginnen, den Träger samt Kragarm langsam hochziehen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Rhein längst für den Schiffsverkehr gesperrt.

Mehrere Dutzend Zaungäste an beiden Ufern lassen sich vom Nieselregen nicht abhalten, das Spektakel zu verfolgen. Bauleiter Michael Arz dirigiert per Funk die beiden Kranführer, Millimeter für Millimeter schiebt sich der Stahlträger an die Brücke heran. Die Männer haben Routine, der Träger schwenkt in seine Endposition. Um kurz vor 13 Uhr können die Arbeiter damit beginnen, Bolzen zu verschrauben und den Stahl zu verschweißen. Dennoch dauert es noch bis nach 20 Uhr, bis alles perfekt sitzt und die Männer Feierabend machen können.

Das Schweißen wird noch bis zum Jahresende ihr Job sein, damit die Brücke ihre Festigkeit erhält. Schließlich ist sie deutlich schwerer geworden, erklärt Tiefbauamtsleiter Werner Bergmann. Die Brücke wiege jetzt 3 200 Tonnen mehr als früher. Und noch sind die Verbreiterungen an der Nord- und der Südseite nicht mit dem alten Brückenkorpus verbunden.

Das passiert am Jahresende bei der so genannten Lastumlagerung. Dann werden die Trägerverbreiterungen durch hydraulische Pressen um 22 Zentimeter auf das Niveau der alten Brücke angehoben und alles miteinander verschweißt. Dazu wird die Brücke Ende Dezember für Autos, Busse und Bahnen komplett gesperrt. "Wir liegen im Zeitplan", sagt Baumanager Friedhelm Naujoks, aber nun müsse Tag und Nacht geschweißt werden. Nicht im Zeitplan lagen am Montag viele Autofahrer und Nahverkehrskunden. Sie standen vor der Brücke in langen Staus.

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