Einbrüche in Wachtberg Die Polizei sucht den Ermittlungserfolg

WACHTBERG · Zahl der gemeldeten Einbrüche und Einbruchsversuche: 50. Zahl der aufgeklärten Fälle: Null. Begrenzt man die Kriminalitätsstatistik für Wachtberg auf die zurückliegenden zweieinhalb Monate, so ist dies die erschreckende Bilanz. Besonders betroffen waren die Orte Villip und Villiprott.

 Freitagnachmittag auf dem Dorfplatz in Adendorf: Beamte durchsuchen einen Mann, der sich bei der Kontrolle als polizeibekannt herausgestellt hat. Konkrete Vorwürfe ergeben sich jedoch nicht.

Freitagnachmittag auf dem Dorfplatz in Adendorf: Beamte durchsuchen einen Mann, der sich bei der Kontrolle als polizeibekannt herausgestellt hat. Konkrete Vorwürfe ergeben sich jedoch nicht.

Foto: Rüdiger Franz

Um im Drachenfelser Ländchen in diesem Winter endlich zu Ermittlungserfolgen zu gelangen, setzt die Polizei auf eine Offensive, die beispielsweise am Freitagnachmittag an den Durchgangsstraßen in Niederbachem und Adendorf sichtbar wurde. Präsenz, Kontrolle und Prävention, so lautet sinngemäß der Dreiklang, mit dem die Bonner Polizei in Orten wie Wachtberg Einbrechern das Handwerk legen will.

"In den vergangenen drei Tagen haben wir in Wachtberg rund 400 Fahrzeuge kontrolliert, dabei wurden 265 Personen näher überprüft", erklärte Polizeipressesprecherin Daniela Lindemann am Freitag an der Adendorfer Töpferstraße, wo die Beamten am Nachmittag eine Kontrollstelle eingerichtet hatten.

Hier gehörte um 15 Uhr ein VW Passat mit britischem Kennzeichen zu den Autos, die Einsatzleiter Bernhard Spinnrock und seine Kollegen auf Verdacht aus dem fließenden Verkehr herauswinkten. Kaum war es zum ersten Kontakt mit den Insassen gekommen, machte sich auch schon rege Geschäftigkeit unter den Polizisten breit.

Wie sich herausstellte, hatten es die Beamten mit vier polizeibekannten rumänischen Staatsbürgern zu tun, die nach Angaben der Beamten vor Ort bereits im Zusammenhang mit Einbruchsdelikten aufgefallen sind. Am Freitag jedoch ergaben sich keine konkreten Hinweise auf eine Straftat, sodass die Männer im Alter von 20 bis 23 Jahren weiterziehen konnten. Lediglich einer der vier wurde zur erkennungsdienstlichen Behandlung auf die Wache nach Duisdorf gebracht.

"Unser Fokus liegt sowohl auf ortsansässigen als auch auf reisenden Tätern", erklärte Daniela Lindemann. Aus diesem Grunde würden die Kontrollen an den Durchgangsstraßen auch durch Fußstreifen in den Wohngebieten ergänzt. "Dort geben die Beamten dann zugleich Präventionstipps", so Lindemann.

Weil die polizeiliche Erkenntnislage zu den Einbrüchen in Wachtberg auffallend gering sei und es etwa in den 50 jüngsten Fällen nur eine einzige Täterbeschreibung gebe, setzt die Polizei auf die Recherche der Bezirksdienstbeamten vor Ort. Lindemann: "Sie befragen Anwohner, sammeln verdächtige Beobachtungen und schauen sich selbst vor Ort um, sodass sich aus vielen Mosaiksteinen ein Bild ergibt."

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