Skatepark in der Rheinaue Die Rampensau füllt sich

Bonn · Die Initiative „Beton für Bonn“ sammelt seit rund zwei Jahren Geld für den Bau eines Skateparks in der Rheinaue. 40.000 Euro hat sie bereits zusammen. Aktionen in Bonn und lokale Partner sollen helfen, dass die Summe bald noch höher ist. Zudem konnte die Initiative einen berühmten Unterstützer finden.

 „Beton für Bonn“ will Philipp Nehren für die Skater in Bonn anmischen – und für den Bau eines Skateparks in der Rheinaue auch sein Spendenschwein schlachten.

„Beton für Bonn“ will Philipp Nehren für die Skater in Bonn anmischen – und für den Bau eines Skateparks in der Rheinaue auch sein Spendenschwein schlachten.

Foto: Horst Müller

Die „Rampensau“ wird wohl als erste dran glauben müssen. „Ich kann's kaum erwarten, sie zu schlachten“, sagt Philipp Nehren und hebt das mit rosa Blümchen verzierte Porzellan-Mastvieh an. Das Sparschwein steht schon eine ganze Weile gleich neben der Kasse im Skateboardshop an der Remigiusstraße. Ein Sticker auf dem hohlen Bauch verrät den Zweck. Die Initiative „Beton für Bonn“ sammelt seit rund zwei Jahren Geld für den Bau eines Skateparks in der Rheinaue.

Dafür vorgesehen und von der Stadt zur Verfügung gestellt ist die Fläche einer der drei ungenutzten Tartan-Sportbereiche. Mit 44 mal 22 Metern optimal für einen Betonpark. Mit einem Fundraising-Projekt in Zusammenarbeit mit dem Verein Subculture Bonn sowie dem Team der Jugendförderung des Bonner Jugendamts wird mit Spendenveranstaltungen, Tombolas, Konzerten, dem Verkauf von Merchandise-Artikeln und nicht zuletzt mit der Rampensau an der Finanzierung gearbeitet.

„Nachdem 'Rettet die Rampe' erfolgreich in die Tat umgesetzt werden konnte, haben wir uns gedacht, dass auch für ein größeres Vorhaben das Potenzial da ist“, sagt Nehren, genannt Heinz, und bezieht sich auf die Sanierung der maroden Rheinauen-Halfpipe 2012. „Dort zu skaten, traut sich bloß nicht jeder zu.“ Ein Streetskatepark sei jedoch ein Ort des Ausprobierens sowohl für Anfänger also auch für Fortgeschrittene – mit Hindernissen, die dem Können eines jeden Rollsportbegeisterten entsprechen oder es herausfordern.

„Die Designer, die unseren Park kreieren, sind alle selbst Skater“, sagt der 36-Jährige. „Wichtig ist uns auch, dass er in die Landschaft integriert wird.“ Auf seinem Smartphone zeigt er erste Entwürfe des Geländes und zoomt die sogenannten Obstacles wie Treppen, Handrails (Geländer), verschiedene Ebenen oder Rampen näher heran. „So ein Park sollte in einem Fluss befahrbar sein. Also einmal Schwung nehmen und los.“

40.000 Euro hat die Initiative bereits zusammen, 250.000 sind für die Umsetzung vonnöten. „Wir bemühen uns, 'Beton für Bonn' noch mehr in die Öffentlichkeit zu tragen“, sagt Nehren. Unternehmer und Skateboarder sollen dabei helfen. Vor Kurzem konnte der Bonner Frank Thelen, bekannt als einer der Investoren aus der Vox-Fernsehsendung „Die Höhle des Löwen“, als Schirmherr gewonnen werden.

Präsenz zeigen wird „Beton für Bonn“ in den kommenden Monaten auch mit einem Stand auf dem Strich-und-Faden-Designmarkt in der Fabrik 45 sowie als Mitkurator der „Subtown“, einem abgegrenzten Bereich mit Halfpipe und Woldbeat-Stage beim Festival Rockaue im Juni, wo Kreativen aus Bonn und Umgebung Gelegenheit gegeben wird, sich zu präsentieren.

Darüber hinaus fließen die Erlöse diverser Schnupperkurse und Workshops am Skatecollege Bonn in den Bau des Parks. Die Rollsportschule wurde vor einem Jahr gegründet und vermittelt an Standorten in Bonn, Rheinbach und Mechernich Basics sowie Nützliches für Fortgeschrittene. „Das zieht Skate- und Longboarder bis 50 Jahre an“, weiß Nehren. So wie hoffentlich bald auch der Betonpark.

Weitere Informationen auf www.betonfuerbonn.de und www.betterplace.org.

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