Interview mit dem Lengsdorfer Sonnenblumen-Bauer Stefan Hünten Die Saat erfolgt alle neun Tage

Lengsdorf · Schon jetzt bestellt Stefan Hünten seine Felder entlang der Landstraße 261, damit dort im Sommer Tausende Sonnenblumen für südfranzösisches Flair sorgen. Mit ihm sprach Gabriele Immenkeppel.

 Rückblick 2016: Stehen die Sonnenblumen in voller Blüte, sind die Felder von Stefan Hünten eine wahre Augenweide.

Rückblick 2016: Stehen die Sonnenblumen in voller Blüte, sind die Felder von Stefan Hünten eine wahre Augenweide.

Foto: Roland Kohls

Sattes Grün und leuchtendes Gelb. Derzeit zaubert der Raps ein sonniges Farbspiel zu beiden Seiten der Landstraße 261 zwischen Lengsdorf und Röttgen. Erst im Frühsommer werden die reifen Ölfrüchte geerntet. Wenige Wochen später blüht es in der Nähe erneut. Dann werden erneut Tausende Sonnenblumen blühen, die Stefan Hünten bereits jetzt anpflanzt.

Stefan Hünten: Ich kann nicht klagen. Sonnenblumen brauchen einen Mix aus Sonne, mäßigem Regen und wenig Wind. Nur zu trocken darf es nicht sein, denn wir können nicht bewässern. Aber zu viel Regen wie vor einigen Jahren ist auch wieder nicht gut.

Wo werden in diesem Jahr ihre Sonnenblumen zum Selbstschneiden wachsen?

Hünten: Parallel zum Konrad-Adenauer-Damm in Lengsdorf und zum anderen hinter der neuen Bushaltestelle an der L 261 in Ückesdorf.

Haben Sie denn schon gesät?

Hünten: Natürlich. Ich habe bereits den dritten Satz im Boden. Ich säe alle neun Tage, damit die Sonnenblumen nach und nach blühen. So kann man bis in den Oktober hinein Blumen schneiden. Zwischen zehn und 13 Sätze schaffe ich pro Jahr.

Haben die Frostnächte zuletzt keine Schäden angerichtet?

Hünten: Nein, damit hatten die Obstbauern zu kämpfen, ich nicht. Unsere Aussaat ist zudem mit Vlies abgedeckt. Außerdem stecken die Pflanzen noch tief in der warmen Erde.

Welche Sorte pflanzen Sie eigentlich an?

Hünten: „Sunrich Orange“. Das ist eine robuste und lange haltbare Sonnenblume. Mir gefällt diese Sorte ganz besonders gut, weil die Farben von Blüte und Herz genau aufeinander abgestimmt sind. Für mich ist sie perfekt.

Auf Maschinen können Sie bei ihrer Arbeit wohl nicht zurückgreifen, oder?

Hünten: Nein, die Ernte erfolgt ausschließlich in Handarbeit. Nur für die Saat habe ich mir eine Maissämaschine umgebaut. Ansonsten muss ich mit dem Traktor ins Feld und jeden Stiel mit einem Messer schneiden.

Wie oft sind sie in der Saison auf ihren Feldern?

Hünten: Wochentags bin ich meist zweimal täglich vor Ort. Am Wochenende muss ich jedoch viel häufiger raus. Dann bin ich eigentlich permanent auf den Feldern.

Ist auf ihrem Acker schon einmal ein besonders großes Exemplar gewachsen?

Hünten: So etwas würde ich vorzeitig entfernen. Denn solche Bastarde wachsen viel zu schnell und drängen die anderen Pflanzen in ihrer Umgebung ab. Zudem saugen sie viel zu viele Nährstoffe aus dem Boden.

Was wächst nach den Sonnenblumen auf den Parzellen?

Hünten: Die Fruchtfolge ist sehr wichtig. Deshalb wird anschließend Winterweizen angebaut. Das ist schon aus Pflanzenschutzgründen sinnvoll.

Können Sie Sonnenblumen überhaupt noch sehen?

Hünten: Natürlich, auch bei uns stehen im Sommer regelmäßig welche in der Vase.

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