Anwohnerparken im Musikerviertel Stadt Bonn arbeitet an einem Parkkonzept in der Weststadt

Bonn · Die Stadt Bonn reagiert auf hohen Parkdruck im Gebiet zwischen Endenicher Straße und Endenicher Allee. Dass die Uni Bonn den Parkraum bewirtschaftet, hat die Lage verschärft.

 Claudia Mohme hat ihre liebe Müh’, im Musikerviertel – wie hier in der Richard-Wagner-Straße – einen Parkplatz zu finden.

Claudia Mohme hat ihre liebe Müh’, im Musikerviertel – wie hier in der Richard-Wagner-Straße – einen Parkplatz zu finden.

Foto: Benjamin Westhoff

In vielen Stadtteilen Bonns ist der Parkdruck hoch. Besonders in den Bereichen, die nahe der Bonner City liegen. Wie etwa in der Weststadt samt ihrem Musikerviertel. Dort soll jetzt nach jahrelanger Diskussion eine Anwohnerparkregelung eingeführt werden.

 Wer wie Claudia Mohme und ihre Familie im Musikerviertel wohnt, der kann ein Lied über die Parknot dort singen. „Wir wohnen jetzt vier Jahre in der Haydnstraße. Ich muss ständig nach einem Parkplatz suchen “, sagt die 40-jährige Mutter. Von Beruf ist Mohme Lehrerin. Zur Schule muss sie oft mit dem Auto fahren, nicht zuletzt, weil sie Unterrichtsmaterialien transportieren muss. „Wenn ich nach Hause komme, kurve ich oftmals lange in unseren Straßen herum, bis ich endlich einen freien Platz gefunden habe.“ Da nehme sie auch schon einmal viel weiter weg gelegene Parkplätze in Kauf, wie etwa in der Herwarthstraße. Claudia Mohme ist froh, dass nun endlich eine Lösung in Sicht ist und will sich jetzt umgehend um einen Parkausweis kümmern.

Musikerviertel vom Parkraummangel besonders betroffen

Nochmals verschärft hatte sich die Situation für die Anwohner im Musikerviertel, aber auch in den südlich gelegenen Straßen in der Weststadt, als die Universität vor einigen Jahren auf ihrem Campus Poppelsdorf und den ihr gehörenden Straßen rund um die Institute wie etwa in der Nußallee – wie von Politik und Verwaltung mit Blick auf den geplanten weiteren Ausbau des Campus gefordert – kostenpflichtiges Parken als Teil ihres Mobilitätskonzepts eingeführt hatte. Das Ziel ist, den motorisierten Individualverkehr auf den Flächen der Universität zu reduzieren. Mitarbeiter und Studierende sollen noch mehr mit dem Fahrrad oder Bus und Bahn kommen, als es ohnehin schon viele tun. Allerdings haben Mitarbeiter, die auf das Auto nicht verzichten können, die Möglichkeit, einen Dauerparkausweis für 18 Euro im Monat zu beantragen. Tagesparkausweise sind ebenfalls möglich.

Die Folge des Parkkonzepts der Uni war und ist  allerdings, dass sich immer mehr Autofahrer in den umliegenden Wohnstraßen kostenfreie Parkplätze suchen. Darunter auch viele Berufspendler, die in den Instituten oder anderen Büros und Betrieben in der Gegend tätig sind.  An Samstagen, so beobachten Claudia Mohme und ihre Nachbarn, kommen die Menschen dazu, die in der vom Musikerviertel aus gut zu Fuß zu erreichenden  City einkaufen, aber die Gebühren in den Parkhäusern in der Innenstadt umgehen wollen.

Dauerparker auf Supermarktparkplätzen

Die Parkplatzbetreiber der größeren Lebensmitteldiscounter und anderen Läden entlang der Endenicher Straße haben bereits auf die Dauerparker reagiert, die die Supermarktparkplätze blockieren, und erlauben kostenfreies Parken nur noch für die Einkaufszeit.

Im Viertel von  Claudia Mohme, das durch die Autobahn, Endenicher Straße, Wittelsbacherring und Endenicher Allee eingegrenzt wird, soll nun etwa die Hälfte der öffentlichen Parkplätze als Bewohnerparkplätze ausgewiesen werden und  somit rund um die Uhr ausschließlich für Anwohner zur Verfügung stehen. Die andere Hälfte der Parkplätze wird mit einer Parkscheibenregelung beschildert, und das Parken montags bis freitags für zwei Stunden von 8 bis 18 Uhr begrenzt. Anwohner haben dort ebenfalls die Möglichkeit, ohne zeitliche Beschränkung mit dem Bewohnerparkausweis zu parken. Für den Anwohnerausweis werden in Bonn derzeit jährlich 30 Euro fällig.

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