Wenig Rummel Die WM macht es der Poppelsdorfer Kirmes schwer

POPPELSDORF · Der Kirmesmann der Poppelsdorfer Sebastianusschützen wird sich am Abend wohl für eine ganze Menge verantworten müssen: Bei seiner Verurteilung wird man ihm sicher das trübe Wetter und die Fußball-Weltmeisterschaft als Konkurrenzveranstaltung vorhalten.

Außerdem glänzte er durch Abwesenheit: "Der Paias ist noch in der Maske", sagte Brudermeister Dieter Spilles am Sonntag. Weil er nicht auf die Spitze des Karussells passt, musste er präpariert werden, damit er stattdessen auf den Bierwagen passt.

Das mit dem Kinderkarussell ist auch so eine Sache, die man herrlich dem armen Paias in die ausgelatschten Schuhe schieben kann: Der Betreiber wollte eigentlich ein größeres Karussell auffahren. "Aber der LKW wäre nach den Regenfällen in der Woche fast im Boden eingesackt", weiß Schriftführer Markus Schöneseiffen. Also brachte er dieses Karussell wieder weg und holte ein kleineres. Nächstes Jahr wolle der Besitzer aber beide Fahrgeschäfte aufstellen, so Spilles.

Beim Fassanstich am Freitagabend war die Kirmes sehr gut besucht, ebenso beim ökumenischen Gottesdienst gestern unter dem großen Pavillon. Diesen hielt Pater Edmund Jäckel vom Venusberg. Nachmittags wurde das Kinderfreifahren gut angenommen. Neben kostenlosen Umdrehungen auf dem Karussell gab es auch Gratisgetränke, Zuckerwatte und Pommes Frites sowie Süßigkeiten von Schützenkönigin Brigitte Henseler. Der Samstag war nur mäßig besucht. Für diese Verhältnisse sei man aber zufrieden, sagte Schöneseiffen. Der freute sich besonders über den Stand, an dem es Backfisch gab. Das habe es seit bestimmt zehn Jahren nicht mehr gegeben.

Am Montag geht der Kirmesbetrieb noch weiter. Gegen 19 Uhr wird der Paias verurteilt. Nicht mehr mit einem amüsanten Gerichtsverfahren, wie es der Ortsbund in den vergangenen Jahren immer noch organisiert hat: Spilles wird dem Sündenbock seine Vergehen schildern und ihn dann bei einem Poppelsdorfer in Obhut geben. Wer das sein wird, verriet er gestern natürlich nicht. Klar ist nur, dass der Kirmesmann nicht verbrannt wird. "Das darf man nicht mehr", sagte Schöneseiffen dem GA.

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