Kriminalstatistik 2015 für Bonn und Beuel Die Zahl der Straftaten steigt

Bonn · Sowohl in Bonn als auch in Beuel ist die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr gestiegen. Das geht aus der regionalen Kriminalstatistik hervor, die die Polizei am Donnerstag vorstellte.

19.476 Straftaten verzeichneten die Beamten im Statistikbereich Bonn, der sich mit den Stadtbezirksgrenzen minus Röttgen und Ückesdorf deckt, im vergangenen Jahr. Das sind 786 mehr als 2014.

In Beuel ist die Zahl der Delikte insgesamt um 210 auf 2350 gestiegen, sagte Willi Kernenbach, Leiter der Polizeiinspektion 1, zu der neben Bonn und Beuel auch Königswinter und Bad Honnef gehören.

Aus der regionalen Kriminalstatistik gehen unter anderem Zahlen zu Delikten wie Diebstahl, Autoaufbrüche, Einbrüche, Rohheitsdelikte, Gewalt- und Straßenkriminalität und Fahrraddiebstähle hervor.

Diebstahl

5769 einfache Diebbstähle verzeichnete die Polizei 2015 in Bonn. Das ist ein Anstieg um 449 Fälle. Darin enthalten sind auch die Ladendiebstähle, deren Zahl um 273 gestiegen ist. Warum mehr Ladendiebe erwischt wurden, liegt für Uli Sievers, Leiter der Kriminalinspektion 3, auf der Hand: Die Geschäftsinhaber haben mit Kameras aufgerüstet und mehr Detektive eingesetzt. So fallen die Diebe mehr auf. Die Zahl der schweren Diebstähle ist in Bonn um 350 gestiegen – von 4229 in 2014 auf 4579 im vergangenen Jahr. In Beuel gab es 917 einfache und 1218 schwere Diebstähle. Zum Vergleich: 2014 waren es 876 respektive 1155.

Autoaufbrüche

1323 Mal schlugen Automarder in Bonn zu, das sind 54 Delikte mehr als 2014. Auch in Beuel ist die Zahl gestiegen: von 390 auf 402. Doch es gibt einen gravierenden Unterschied. Laut Sievers sind auf der linken Rheinseite andere Täter unterwegs als auf der rechten. In Bonn handelt es sich meist um Beschaffungskriminalität. Soll heißen, dass die meist drogenabhängigen Täter jede Chance nutzen, schnell zuschlagen und Wertsachen aus Autos stehlen. „Rechtsrheinisch geht es eher um Navigationsgeräte und Airbags.“ Dabei handele es sich meist um überregionale Banden, hauptsächlich stammten diese aus Litauen. Man habe bereits Gruppen im Blick, die Ermittlungen liefen.

Einbruch

584 Mal wurde 2015 in Bonn eingebrochen, 2014 waren es 588 Fälle. Ein Minus registrierte die Polizei auch bei Einbrüchen in Geschäfte: So schlugen die Täter im vergangenen Jahr 116 Mal zu – 13 Mal weniger als 2014. Das sieht in Beuel anders aus. Mit 295 Einbrüchen (ein Plus von 16) und 37 Einbrüchen in Geschäfte (Plus sieben) gab es 2015 mehr Fälle als 2014. Das führt die Polizei unter anderem auf die Fensterbohrerbande zurück. Wie berichtet, sollen sechs Albaner zwischen August und November 2015 zahlreiche Einbrüche begangen haben. Und das nicht nur in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis, sondern bundes- und gar europaweit, wie ein Abgleich der Daten mit Europol ergeben hat.

Aufklärung

Was die Aufklärungsquote angeht, hat Beuel leicht die Nase vorn: In Bonn wurden 11,3 Prozent der Einbrüche in Wohnungen und 22,4 Prozent der Einbrüche in Geschäfte geklärt. In Beuel lag die Aufklärungsquote mit 9,2 Prozent bei Wohnungseinbrüchen zwar etwas unter der Bonner Zahl, dafür aber wurden 51,4 Prozent der Geschäftseinbrüche geklärt. Und: Dass die Fensterbohrerbande gefasst wurde, schlägt sich noch nicht in der Statistik nieder, weil die Ermittlungen erst im Februar abgeschlossen wurden.

Rohheitsdelikte, Gewalt- und Straßenkriminalität

5971 Fälle von Straßen-, 701 Fälle von Gewaltkriminalität und 2042 Rohheitsdelikte gab es 2015 in Bonn (2014: 5738, 673 und 2028). Zu den Rohheitsdelikten zählen auch Bedrohung und Nötigung, erläuterte Willi Linden, der die Kriminalstatistik mit vorbereitet hat. In Beuel waren es 1441, 120 und 545 Fälle (2014: 1410, 147 und 582).

Fahrraddiebstähle

1626 Fahrräder wurden 2015 in Bonn gestohlen, das sind 130 mehr als 2014. In Beuel kamen mit 375 Rädern 14 mehr abhanden als ein Jahr zuvor. Das führt die Polizei unter anderem auf Metallsammler zurück. Außerdem sei es schwer zu beweisen, dass ein Rad gestohlen sei. Deswegen empfehlen die Beamten, das Fahrrad registrieren zu lassen.

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