Festnahme Dieb brachte Tafelsilber zu Bonner Juwelier

Bonn · Ein Bonner Juwelier holte sich am Samstag die Polizei zur Unterstützung in sein Ladengeschäft. Dort versuchte ein polizeibekannter Dieb gerade, gestohlenes Tafelsilber zu verkaufen.

Nur wenige Stunden, nachdem die Polizei am Samstag in Kessenich einen Wohnungseinbruch aufgenommen hatte, konnte sie durch den entscheidenden Zeugenhinweis die Beute an den Wohnungsbesitzer zurückgeben. Gegen 17 Uhr hatte ein Juwelier in der Bonner City laut der Mitteilung der Polizei eine Fußstreife der Wache Gabi angesprochen. Er sagte den Polizisten, dass in seinem Laden jemand gerade dabei sei, eine größere Menge Tafelsilber - insgesamt rund 20 Kilogramm - zum Kauf anzubieten.

Die Beamten folgten dem Juwelier und trafen im Laden einen alten Bekannten wieder. Ein 43-Jähriger, der der Polizei schon mehrfach wegen Eigentumsdelikten und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgefallen war, hatte in seinem Rucksack und in seiner Tasche eine gehörige Menge Tafelsilber in den Laden getragen. Als er die Polizisten sah, warf er einen Handschuh und einen Schraubendreher zu Boden und versuchte sich noch in einer Erklärung: Das Tafelsilber gehöre einem Verwandten, der aktuell im Ausland lebe.

Die Polizisten glaubten ihm wenig und stellten bei ihm - neben dem zweiten Handschuh - auch ein gestohlenes Smartphone sicher. Das war am 8. Dezember aus einem Kurierfahrzeug in der Bonner City entwendet worden.

Der Besitzer des Tafelsilbers erkannte seine Wertsachen kurz darauf auf der Wache wieder. Es war laut Polizei "eindeutig" bei dem Diebstahl am Nachmittag gestohlen worden.

Der 43-Jährige wurde von der Polizei nur vorläufig festgenommen und dann wieder entlassen. Die Staatsanwaltschaft sah keine Haftgründe vorliegen. Die weiteren Ermittlungen führt das Kriminalkommissariat.

Schon am Freitagabend hatten sich weitere Einbrüche in Kessenich ereignet: in ein Reihenhaus an der Loeschckestraße und ein Mehrfamilienhaus am Gierenweg. Wie ein Polizeisprecher auf Anfrage mitteilte, gebe es bislang keine Hinweise darauf, dass der 43-Jährige auch hier tätig geworden sei.

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